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Alt 01.05.2008, 20:00
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Beitrag AW: Hat meine Mama eine Chance?

Hallo Peggy,

es ist gut, daß deine Mama schon ungefähr weiß, wie die Chemo abläuft und wie man sich dabei fühlt, weil sie das ja alles schonmal mitgemacht hat. Es ist ja keine schöne Erfahrung, aber die Angst ist wohl nicht ganz so groß, wenn nicht alles so völlig neu ist.

Ich hatt übrigens überhaupt keine Angst vor der Chemo, wußte schon so viel über Chemotherapien, hatte schon so viel darüber gelesen, weil mich das immer schon interessiert hat. Komisch, nicht?

Ich hatte nur eine Höllenangst vor der OP. Aber so schlimm war dann alles gar nicht.

Natürlich solltet ihr jetzt erstmal sehen, wie die Chemo anschlägt. Ich nehme an, sie bekommt Carboplatin und Taxol, oder?

Wichtig wäre vielleicht, nach der 3. oder 4. Chemo ein CT zu machen und auch den Tumormarker zu bestimmen.

Ihr solltet euch die Unterlagen in Kopie von den Ärzten/der Klinik geben lassen. Darauf habt ihr ein Recht, wäre auch wichtig, wenn ihr euch eine 2. Meinung einholen wollt.

Ich würde aber vielleicht mit einer Zweitmeinung nicht so wahnsinnig lange warten. Es ist ja so, daß es in meinen Augen so aussieht, als hätten die Ärzte in "eurer" Klinik deine Mutter irgendwie schon aufgegeben, weil sie gar nicht mehr über die Möglichkeit einer OP nach der Chemo sprechen. Aber ich kann's nicht genau beurteilen.

Im Internet könnt ihr euch informieren. Ago-Ovar ist da die beste Adresse. Hier die Internet-Adresse www.ago-ovar.de ! Hier könnt ihr euch über alles Wichtige informieren und auch sehen, welche Kliniken sich an Studien beteiligen. Da könnt ihr auch auswählen, welche Klinik in eurer Nähe ist, bei der ihr eine 2. Meinung einholen könnt.

Aber, wie gesagt, dazu braucht ihr unbedingt alle Unterlagen.

Bei mir sah es im Bauchraum wohl ganz schlimm aus. Der Oberarzt hat die Bauchspiegelung durchgeführt und hat mir hinterher gesagt, in den 18 Jahren, in denen er an der Klinik ist, hat er sowas noch nicht gesehen. Ich hatte so viele Verwachsungen und Verklebungen, daß er fast niergendwo durchgekommen ist mit den Geräten. Eigentlich wollte er bei der Bauchspiegelung schon gleich die Eierstöcke entfernen. Das war aber überhaupt nicht möglich durch die Verwachsungen. Er konnte auch durch die viele Flüssigkeit nichts sehen.

Mir ging es zu dem Zeitpunkt wirklich überhaupt nicht gut, ich hatte alle 2 Tage Fieber, sogenanntes Tumorfieber, konnte kaum was essen, weil mein Magen gegen das Zwerchfell gedrückt wurde, hatte sehr viel Sodbrennen, mußte sehr viel husten durch den Pleuraerguß. Wenn ich dann gerade was gegessen hatte, kam das meist gleich wieder raus, obwohl mir gar nicht übel war.

Mit der Chemotherapie hat sich schon in wenigen Tagen der Pleuraerguß zurückgebildet und die Flüssigkeit im Bauchraum ist verschwunden, das Fieber kam auch nicht wieder und bald schon ging es mir echt viel besser, ich konnte auch wieder essen, es paßte wieder was in den Magen und der Husten verging auch.

Ich habe meine Haare sehr schnell verloren, der Haarausfall begann eineinhalb Wochen nach der 1. Chemo und nach 3 Wochen war ich kahl. Ich habe es nicht über's Herz gebracht, mir den Kopf kahlrasieren zu lassen, erst als fast alles weg war. Aber das empfindet jeder anders und geht auch anders damit um.

So, liebe Peggy, ich hoffe, ich konnte dir jetzt noch ein bißchen weiterhelfen. Alles Gute weiterhin.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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