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Alt 26.10.2004, 16:59
Gast
 
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Standard 5 FU und Leucoforin und Irinotecan

Liebe Rollerolga,

danke für das Daumendrücken. Wie ich diesen Alptraum verkrafte? Ich verkrafte ihn, weil es keine Alternative dazu gibt. Die Diagnosestellung vor zwei Jahren war das Schlimmste, man ist so fassungslos und anfangs war ich auch sehr hoffnungslos. Man durchlebt im Laufe einer solchen Erkrankung, für die es keine wirkliche Heilung mehr gibt, so viele unterschiedliche Phasen, Stimmungen und wächst im Laufe der Zeit dann irgenwie hinein. Man lernt zu akzeptieren, was nicht durchgehend gelingt. Es ist wie es ist. Mein Mann kämpft, er erträgt alles mit ungeheurer Kraft und Würde. Er ist es, der mich motiviert, der mich aufrichtet, er muss das alles durchstehen, es geht um sein Leben, aber er hilft mir. Wenn er kämpft, dann tue ich das auch. Meine Aufgabe ist es bedingugnslos für ihn da zu sein, ihn zu unterstützen, wo es nur geht und zu versuchen mit ihm gemeinsam das beste aus jedem einzelnen Tag zu machen. Ich hoffe, wir haben noch sehr, sehr viele Tage. Das Gespenst Krebs ist schon immer irgendwie im Hinterkopf und oft trifft es mich auch hammerhart, so dass ich das Gefühl habe, mir wird der Boden unter den Füßen weggezogen, aber ich versuche dann immer, diese Panikattacken so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen, zum Teil auch indem ich so gut es geht verdränge. Ich verdränge viel, aber ich bin nicht in der Situation mich hängen lassen zu können und ich brauche meine Kraft, deshalb muss ich dafür sorgen, dass dieser verdammte Feind, der da ungebeten in unser Leben getreten ist, uns nicht klein kriegt. Ich schreibe erst seit kurzem hier im Forum, aber ich lese seit zwei Jahren schon und es hilft mir ein wenig.
Ich wünsche dir viel Kraft und schicke dir viele Grüße
Randi
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