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Alt 24.09.2008, 15:11
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Malignes Melanom in situ

Hallo Cicero,

bei einem MM in situ kann es sein, dass die Nachsorgen kurz- oder langfristig ein weiteres MM finden. Ab der Entdeckung eines MM sollte man sich mehr vor der Sonne schützen und auf keinen Fall mehr ins Solarium gehen.

Ich selbst bin ein hellhäutiger,blauäugiger,blonder Mensch mit vielen unzähligen Muttermalen ( dysplastisches Naevussyndrom).
1988 wurde bei mir ein in situ MM entfernt am Rücken mittig. Erst hatte ich alle 3 Monate, später alle 6 Monate einen Kontrolltermin beim Dermatologen. Es wurden mir im Laufe der Jahre so an die 35 verdächtige Muttermale entfernt. Es waren zwar veränderte Muttermale dabei jedoch nie ein MM.

Bedingt durch eine Autoimmunerkrankung wechselte ich 2001 den Dermatologen, der entdeckte gleich ein Basaliom ( weißer Hautkrebs) bei mir am rechten Unterschenkel. Ab diesen Zeitpunkt ging ich dann wieder allle 3 Monate zur Nachsorge.

Im Mai 2003 wurde ein MM Cl 3 /0,8 mm am rechten Fuß /2.Zeh entdeckt mit Mikrometastasen in der rechten Leiste. Danach wurden weitere Muttermale entfernt. Im September 2004 ein weiterer MM CL 3/0,6 mm am Bauch rechts. Weiterhin zur IF-Therapie 3 Monatige Hautkontrollen und Sono- es wurden weitere Muttermale entfernt. Bis zum jetztigen Zeitpunkt dürften es so an die 85 entfernte Muttermale sein. Im Januar 2006 wieder ein verdächtiges Mal in der Narbe vom in situ MM aus 1988 am Rücken mittig. Es handelte sich wieder um ein MM Cl 3/0,8 mm mit positiven Wächterlymphknoten in der linken Achsel sowie einen weiteren befallenen LK dort. Danach MRT, Ergebnis multiple LK im ganzen Körper. Befallender LK 6 cm Größe in der linken Leiste wurde auch entfernt. Danach 12 x Chemo mit Dacarbazin, nicht besonders erfolgreich. August 2006 wurde mit einer Impfung mit dendritischen Zellen begonnen ( mittlerweile 19 Impfungen in alle Lymphregionen). Januar 2007 wurden Lebermetastasen entdeckt, danach welchselte ich die Chemo auf Fotemustine ( insgesamt 12 Stck,) weitere Lebermetastasen im März und Mai 2008. Die wurden mittels Radiofrequenztherapie verkocht. Die verbliebenen Tumorreste in der Leber haben sich seit November 2007 nicht mehr verändert. Habe daher seit März 2008 nur noch die Impfungen. Momentaner Stad der Dinge, vermute Metastase am linken Ohr ( OP 2.10) und Metastase an den Nervensträngen der Wirbelsäule am Ende zum Schädel (MRT 17.10).

Es gibt Menschen die nach einem MM in situ das ganze Leben keine weiteren Probleme mehr bekommen. Es gibt aber auch Menschen wo nach 15 Jahren Stillstand -die MM-Geschichte weitergeht.
Deswegen sollte man auch als MM in situ Patient lebenslang zu den Nachsorgen gehen.

LG
- babs_Tirol-
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"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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