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Alt 14.02.2007, 01:00
Manzi Manzi ist offline
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Registriert seit: 09.12.2006
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom

Hallo liebe Angelmarie,

danke dass Du so offen geantwortet hast.

Ich finde es bemerkenswert, dass Du mit Deinen Alarmsymptomen nicht erst lange gewartet hast, bis sich die Gesundheitseminenzen auf ein Wochen später angesetztes Schichtröntgen geeinigt hatten, sondern selber die Initiative ergriffen hast. Das hat Dir möglicherweise das Leben gerettet. Du musst ne echt toughe Frau sein, denn ich weiß inzwischen, wie schwierig das ist, sich auf'n Plötz durchzusetzen! Du zeigst mit Deinem Beispiel, dass es geht, wenn's sein muss - wenn's an die eigene Haut geht -, und wie wichtig das ist!

Wir beide sind gleichaltrig (ich werde morgen 46), rauche seit dem Alter von 16 Jahren. Ich begleite jetzt die zweite mir nahestehende Person durch die Krebserkrankung. Der erste war mein Lebenspartner vor 5 Jahren, Nichtraucher, sportlich, der Gerstenkaltschale allerdings nicht abgeneigt. Er erkrankte an einem ganz seltenen Krebs, einem CUP (Cancer of unknown Primary), der ihn schon zerfressen hatte, bevor die ersten Symptome auftauchten. Er starb neun Monate nach Diagnose, und ich habe selten so viele Zigaretten geraucht wie auf seiner Beerdigung. Man stirbt ja nicht am Rauchen - das dachte ich damals noch nicht mal bewusst, es war einfach gegeben.

Jetzt hat mein Papa denselben Lungenkrebs wie Du - allerdings in einem weit fortgeschritteneren Stadium (er hat ja auch viel länger geraucht als Du). In einem ersten Impuls habe ich im November 2006 alle meine Kippen und Feuerzeuge in den Müll geschmissen, Schluss, aus, nie wieder diese stinkenden Sargnägel! Das hielt an, bis mein Papa von seinem ersten Chemo-Zyklus zurück kam (wir hatten alle Aschenbecher beiseite geräumt), sich eine Kippe ansteckte und mir eine anbot. Liebe Angelmarie, das klingt jetzt fürchterlich grotesk, aber in dem Moment hat die Sucht wieder zugeschlagen. Wir haben geraucht. Ich auch, und das nervt mich, weil ich diese Sucht bis heute nicht in den Griff gekriegt habe. Dann lese ich Dich hier, wir sind im selben Alter - puh! Mal ehrlich, Du gibst mir gerade die Motivation, wieder alle meine Kippenvorräte und Feuerzeuge in den Müll zu schmeißen. Auf Dauer wird das teuer! Trotzdem danke für den erneuten Stupser!

Ich bewundere immer noch Deine positive Einstellung! Ich hätte an Deiner Stelle schon wieder depressiv mit dem Leben gehadert, aber nein, Du ziehst das durch und meldest Dich hier im KK-Forum! Ich hoffe, Du hast auch liebe Menschen an Deiner Seite, die das unterstützen! Was meinst Du mit den "blonden Tieren" auf Ibiza? Und wieso musst Du für eine Perücke kämpfen? Die steht Dir via Krankenkasse zu! Wie frau sich dann damit fühlt, is ne andere Sache, und außerdem wachsen Deine Haare ja auch wieder nach, sogar schöner als vorher. Meine leider nicht mehr: Ich habe sie durch androgenetische Alopezie verloren (das ist eine Hormonstörung, bei der zu viele männliche Geschlechtshormone gebildet werden). Da zahlt die Kasse nur die Östrogene (die langfristig nicht wirken), keine Perücke. Ich war aber auch nie ein "blondes Tier"... Und als Sexsymbol wollen wir sicherlich beide nicht im Lexikon stehen...

Dir alles Liebe und toi toi toi dass Du es überstanden hast, danke dass Du Deine Erfahrung teilst und damit zumindest eine Neunichtraucherin auf den Plan gerufen hast. Ich würde mich sehr freuen, noch mehr von Dir hier zu lesen!

Marianne
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