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Alt 15.08.2007, 12:34
Feli70 Feli70 ist offline
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Standard Nach Chemo und Bestrahlung Notoperation am Darm - künstliches Koma

Bei meiner Mutter (61 Jahre alt) wurde im Januar dieses Jahres Brustkrebs diagnostiziert, wenig später auch Metastasen am Stammhirn. Sie bekam Chemo, der Kopf wurde bestrahlt und anschließend die Brust. Danach wurde sie nach Hause geschickt. Der Brusttumor hatte sich so verkleinert, dass diese Woche die Brust operativ entfernt werden sollte. Leider musste Sie am 31.07. am Dünndarm (Loch durch alte Blinddarmnarbe aus den 60ern) notoperiert werden. Unglücklicherweise im örtlichen Kleinstatdkrankenhaus in Bayern, wo sie nie hin wollte. Mein Vater, der vergangenes Jahr gestorben ist, war u.a. dort in Behandlung und meine Mutter hegt großes Misstrauen und hat ein negatives Gefühl gegenüber diesem Krankenhaus. Die Not OP verlief erst zufriedenstellend, am nächsten Tag war noch alles ok. Dann begannen Atemprobleme und geistige Aussetzer mit plötzlichem Einschlafen. Die Ärzte machten dafür erst den Gehirntumor verantwortlich. Ein CT und Rücksprache mit der den Krebs behandelnden Klinik 50 km entfernt konnte diese Ursache ausschließen. DMeine Mutter musste mit Sauerstoff versorgt werden und zeitweise eine "Atemübungsmaske" tragen. Eine Lungenentzündung wurde diagnostiziert (Pilzbefall etc.), aber man bekam sie erst nicht in den Griff (atypische Lungenenetzündung). Meine Mutter musste ins künstliche Koma versetzt werden. Am Donnerstag wurde der versuch unternommen, sie aus dem künstlichen Koma zu holen, doch beim Versuch den Tubus zu ziehen, schlug sie unerwartet wild um sich. Am Freitag, ihrem Geburtstag, gelang der Versuch. Sie erschöpfte sich aber so schnell (sie bekam abführende Mittel, um zu sehen, ob der Darm nach der OP ok ist) und bekam nicht genug Sauerstoff, so dass sie jetzt wieder im künstlichen Koma liegt. Wasser in ihrer Lunge musste mittels Punktion abgelassen werden, sie hat jetzt einen Drainageschlauch. Als Angehöriger ist man auf so etwas Dramatisches in der Intensivstation nicht vorbereitet und kann gar nicht mehr klar denken. Wir haben immer wieder versucht ihren Wunsch zu erfüllen, sie in die andere Klinik verlegen zu lassen, jedoch war entweder kein Intensivbett frei, das behandelnde Kankenhaus war nicht bereit oder meine Mutter war nicht transportfähig. Die Lungenentzündung ist immer noch nicht im Griff es wird nach dem Entzündungsherd gesucht. Hat jemand von Euch so etwas schon erlebt oder weiß, ob es eine Stelle gibt, bei der ich mich informieren kann? Auch darüber, wie ich als Angehörige damit umgehen kann? Wenn ich sie besuche regt sie sich auf und ich habe Angst, ihr damit zu schaden. Ich bin echt verzweifelt. Ich will doch nur wenigstens ihren Wunsch erfüllen, entgegen ihrem ausdrücklichen Wunsch in diesem Krankenhaus sein zu müssen.
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