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Alt 18.01.2007, 22:52
Sandrine Sandrine ist offline
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Standard AW: Konisation (Pap4a) und danach?

Hallo an alle Mitbetroffenen!
Erst mal zu dem Punkt, dass man hier so viel über ernaut schlecht Ergebnisse nach eriner Konisation liest:
Das liegt sicherlich daran, dass sich die meisten von denen, bei denen nach der Konisation alles in Ordnung ist, hier nicht mehr melden. Wer hier im Forum schriebt, ist höchstwahrscheinlich auch weiterhin betroffen und setzt sich so mit dem Thema auseinander.
Ich bin 34 Jahre alt. Habe seit einem Jahr eine wirklich glückliche Beziehung und wir waren an dem Punkt, dass wir uns ein Kind wünschten.
Zwar hatte ich seit Jahren bei der Vorsorge immer den Wert Pap III, hab mich aber eigentlich nie richtig damit auseinandergesetzt, was dies bedeutet. Es hieß für mich nur, dass ich jedes halbe Jahr zur Kontrolle musste. Im Sommer diesen Jahres bekam ich dann das Ergebnis PAP IV. Und die Empfehlung meiner Frauenärztin eine Dysplasiesprechstunde aufzusuchen, wobei eigentlich schon klar war, dass ich mich einer sogenannten Konisation unterziehen müsste. Was im Nachhinein mein Glück war, war, dass ich auf Anraten meines Arztes einen HPV Test machen ließ. Obwohl der normale PAP Abstrich bei mir nie irgendwelche Auffälligkeiten aufwies. Nur so wurde die Zellveränderung bei mir erkannt. Sonst hätte ich wohl zu den 50% aller Frauen gehört, die trotz regelmäßiger Vorsorge dennoch an Gebärmutterhalskrebs erkranken.
Nachdem mir auch die Ärztin in der Dysplasiesprechstunde, entgegen meinem Hoffen versichert hatte, dass eine Konisation notwendig ist, gings mir nur noch schlechter. Zum einen hatte ich einfach nur Angst vor der OP. zum anderen hatte ich Angst davor, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann. Das dritte war die Angst davor, dass sich herausstellt, dass ich mehr als PAP IV habe. Also wirklich Krebs und nicht eine Krebsvorstufe. Mit 34 ohne Gebärmutter, Chemo und alles, einfach nur schrecklich!
Zum Glück verlief bis jetzt aber alles einfach nur gut. Die Konisation, die ambulant gemacht wurde, habe ich so gut überstanden, dass ich mich schon gefragt habe, ob das normal ist. Bei der Konisation wurden alle Veränderten Zellen entfernt. Dass ich noch Kinder bekommen kann, davon bin ich überzeugt. Meine erste Nachsorgeuntersuchung im Herbst hatte auch das Ergebnis, das alles in Ordnung ist. Die nächst Untersuchung habe ich Ende nächster Woche, also alle drei Monate. Ich glaube einfach ganz fest daran, dass dann wieder alles in Ordnung ist.
Bei dem ganzen Glück und den kompetenten Ärzten die ich hatte, habe ich mir vorgenommen, etwas zur Aufklärung über Gebärmutterhalskrebs beizutragen. Ich hatte von der Firma "digene", die den HPV Test entwickelt hat, Infomaterial angefordert. Dieses habe ich inzwischen an alle Frauen in meinem Umfeld verteilt.
Vom 22. Januar an findet in Hannover eine Woche zur Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs statt. In diesem Rahmen gibt es am 22. Januar eine Pressekonferenz. Ich wurde von der Firma "digene" eingeladen, als Betroffene über meine Krankheitsgeschichte zu berichten. Ich hoffe, dass ich mit dieser Aktion noch mehr Frauen erreichen kann und etwas dazu beitragen kann, dass sie die Möglichkeiten des HPV Testes nutzen und so rechtzeitig im Vorfeld einer Gebärmutterhalskrebserkrankung behandelt werden können.
Mich macht es immer wieder wütend, dass eine sinnvolle Vorsorge nur davon abhängt, ob mehr oder weniger verantwortungsvolle Frauenärzte zu dem Test raten, oder auch nicht.
Ich drücke allen die Daumen, die noch eine schwere Zeit vor sich haben,
Sandra
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