Einzelnen Beitrag anzeigen
  #38  
Alt 17.01.2011, 15:56
kleinzelliger kleinzelliger ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 15.12.2010
Beiträge: 177
Standard AW: Kleinzelliger mit Metastasen _ Lunge

hallo,
ionsierende strahlen

moderne Strahlentherapie

(26.11.2010) Hochpräzise Bestrahlung ist wirkungsvoll – nicht nur bei Krebs. Auch bei Gelenkergüssen oder Gefäßmissbildungen im Gehirn und gutartigen Tumoren am Hörnerv können Strahlen helfen.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurde mit dem Thema Strahlung noch recht sorglos umgegangen. Heute wäre es undenkbar, dass Radium-Trinkapparate gegen Entzündungen verkauft würden, die in den 20er- Jahren ein wahrer Renner waren. Zwischen dem sorglosen Umgang mit derlei gefährlichen Materialien und der Strahlentherapie in der heutigen Medizin liegen Welten. Dass Strahlung wirklich helfen kann, weiß PD Dr. Ursula Nestle, Oberärztin für Strahlenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg, aus ihrer täglichen Arbeit.

Bei Krebserkrankungen führt die Arbeit der Expertin schon als alleinige Behandlung oft zur Heilung. Zudem ist sie eine wichtige Ergänzung für die Kollegen aus Chemotherapie und Chirurgie: „Durch eine Strahlenbehandlung werden die letzten Reste eines Tumors weggeputzt“, sagt die Radioonkologin. „Erst damit ist der Erfolg der Chirurgen gesichert und der Krebs kann effektiv bekämpft werden.“ Weitgehend unbekannt ist, dass Strahlung auch zur Behandlung alltäglicherer Leiden eingesetzt wird. Mit genau definierten Dosen und Wirkungskreisen behandelt gezielte Bestrahlung heute wieder Entzündungen – beispielsweise im Kniegelenk, bei Gelenkergüssen oder gar einem Fersensporn. Auch bei Gefäßmissbildungen im Gehirn und gutartigen Tumoren am Hörnerv können Strahlen beispielsweise helfen.

Mit der Behandlung von Krebs beschäftigen sich Experten wie Nestle dennoch mindestens 80 Prozent ihrer Zeit, denn es ist das klassische Anwendungsgebiet von sogenannten ionisierenden Strahlen. Sie sind mit den Röntgen oder UV-Strahlen verwandt und sehr energiereich. Große, futuristisch anmutende Linearbeschleuniger, die am ehesten mit den Bildröhren eines Fernsehers verwandt sind, erzeugen die Strahlen. „Heutzutage ist die Anwendung von ionisierenden Strahlen ein Standardverfahren“, sagt Ursula Nestle. Doch Patienten lassen sich nicht immer vorbehaltlos auf die Methoden ein.
Kontakt


„Bei der Krebsbehandlung gibt es nahezu keine Widerstände“, sagt Nestle. Dort sei die Hoffnung, einen lebensbedrohlichen Tumor loszuwerden, stets größer als die Sorge um die Anwendung von Strahlen am eigenen Körper. Anders sieht es aus, wenn Strahlung zur Diagnostik oder zur Heilung weniger gravierender Leiden eingesetzt werde: „Da gibt es noch sehr viele Vorbehalte“, so die Expertin. Die Behandlung mit ionisierender Strahlung ist vor allem deshalb so sicher, weil die Verfahren mit nie zuvor erreichter Präzision arbeiten. Ursula Nestle ist Expertin für die sogenannte Hochpräzisionsbestrahlung. Dabei wird krankes Gewebe millimetergenau im Körperinneren „getroffen“.

Technisch funktioniert das, indem der Patient auf einer sehr genau ausrichtbaren Liege und mit individuell angepassten Fixierungsformen bei jeder Therapiesitzung in die exakt gleiche Position gebracht wird. Dann werden schwache Strahlen aus verschiedenen Positionen auf das erkrankte Gewebe gerichtet. Durch die präzise Lagerung bündeln sie sich nur in dem Punkt, der behandelt werden soll. Anderes Gewebe wird dadurch nicht beeinträchtigt. Nestle und ihre Kollegen behandeln bis zu 3000 Patienten im Jahr. Selbst bei Patienten, deren Krebs nicht mehr voll heilbar ist, kann die Strahlenbehandlung den Fortschritt der Metastasen im Körper bremsen. Nestle: „Das ist eine wesentliche Verbesserung der Lebensqualität über Jahre hinweg.“

aus
www.ampuls-online.de