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Alt 15.07.2004, 20:32
Gast
 
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Liebe Andrea,

Zunächst einmal musst Du Dich leider damit abfinden, dass es beim metastasierenden Nierenzellkarzinom " nur noch " eine Palliativtherapie gibt. Die Medizin geht also zunächst einmal in diesem Stadium der Erkrankung nicht mehr von Heilung aus, sondern " nur noch " von Lebensverlängerung. Diese Lebensverlängerung kann aber über einen Zeitraum von vielen Jahren gehen.
Und diese reelle Chance hat auch Deine Mutter.

Auch Hartmut, der Dir gerade geschrieben hat, ist am metastasierenden Nierenzellkarzinom erkrankt. Auch er hatte Knochenmetastasen und Lungenmetastasen. Nach drei Kursen Immun-Chemo sind die Lungenmetastasen komplett verschwunden, die Knochenmetastasen konnten durch das Medikament " Zometa " stabilisiert werden.

Bei Jürgen haben wir seit zweieinhalb Jahren mit der kombinierten Immun Chemo einen Krankheitsstillstand erreicht. Auch die gestern erfolgte Untersuchung ( CT und MRT ) verlief für uns wieder sehr positiv: es gibt keine auffälligen Veränderungen, die kleinen Lungenmetastasen ( zu klein, um biopsiert zu werden ) sind weiterhin in Größe und Anzahl unverändert, sodass wir auch hier weiterhin von einer möglichen Inaktivität ausgehen können.

Zur Behandlung der Knochenmetastasen Deiner Mutter kann ich dir also nur das Medikament " Zometa " empfehlen.

Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, welche Chemotherapie bei Deiner Mutter durchgeführt werden soll, die dieselbe Wirkung wie die Immun -Chemo haben soll. M. W. gibt es derzeit keine Chemotherapie, die auch nur annähernd als alleinige Therapie dieselbe erfolgsversprechende Möglichkeit bietet, wie die kombinierte Immun -Chemo.

Natürlich wird auch unter der Immun-Chemo das Chemotherapeutikum 5 FU verabreicht, aber nur sporadisch und in KOMBINATIONEN mit Interferon UND Interleukin. Ich kann Dir somit nur empfehlen, Dich dringend noch einmal schlau zu machen.
In der Regel sieht man auch bereits nach einem Kurs der Immun - Chemo (acht Wochen), ob die Erkrankung weiter fortschreitet, die Metastasen also zunehmen oder größer werden, oder ob Größe und Anzahl der Metastasen gleichbleibend ist, oder ob sie gar rückläufig werden. Das Argument Eures Arztes, die Wirkung würde zulange auf sich warten lassen, kann ich also nicht nachvollziehen. Und " man müsse härter ran ", kann ich erst recht nicht nachvollziehen, denn es GIBT m. W. kein Chemo-Therapeutikum, dass wie bei anderen Krebserkrankungen auch beim Nierenzellkarzinom eingesetzt werden kann. Ich kann Dir also nur empfehlen, Dich unbedingt noch einmal schlau zu machen.

Falls Du noch Fragen hast, stehe ich Dir natürlich gerne weiter zur Verfügung.

Liebe Grüße,
Ulrike
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