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Alt 20.07.2004, 23:56
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard niere raus...tumor raus....was nun???

Hallo Tanja,
die beste Auskunft erhältst Du natürlich von einem Arzt. Trotzdem will ich als "erfahrener" Patient versuchen, Dir ein wenig zu erklären.
C64 heißt, daß es sich um einen Tumor der Niere handelt. Den Zusatz G kenne ich nicht.
Für diese Diagnose braucht man nicht unbedingt Gewebe aus der Niere, eine Lungenmetastase hat die gleiche Gewebeeigenschaften. Ich nehme an, daß das Untersuchungsmaterial von der Lungenoperation stammt, denn von einer Nierenoperation oder Biopsie schreibst Du nichts.
Die Untersuchung findet im histologischen oder zytologischen Labor statt. Und dort muß jede Art Tumor erkannt werden, auch wenn das Krankenhaus keine Urologie hat.
Für die Beurteilung der Niere reicht Ultraschall nicht aus, da braucht man ein CT. Aber da die Diagnose offenbar schon feststeht, wird man vielleicht darauf verzichten und bei der Operation alles genau ansehen. Jedenfalls gehe ich davon aus, daß eine Nierenoperation gemacht werden soll.
Über den Rand des Tumors kann ich nichts sagen. Aber meine Erinnerung an meine eigenen ersten CT-Bilder sagt, daß der Rand glatt war, und nicht ausgefranst.
Nach Deiner Beschreibung kann ich leider nicht sagen: es ist kein Krebs. Es deutet vieles auf das Gegenteil hin. Auch das "Wasser in der Lunge" könnte von Metastasen verursacht sein.
Die sicherste Therapie für den Primärtumor (Niere) ist die operative Entfernung meistens der ganzen Niere. Das hängt von der Größe des Tumors ab. Manchmal wird wohl auch nierenerhaltend operiert.
Standardmäßig wird Euch wahrscheinlich für das "metastasierte Nierenzellkarzinom" die Immunchemotherapie vorgeschlagen werden. Dieser schreibt man eine Erfolgsrate von 20 - 40% zu, wie man mir sagte. Mir war das zu wenig, anderen Patienten offensichtlich nicht. Ich fühlte mich auch nicht fit genug für diese harte Prozedur.
Statt dessen habe ich mich der Imagination (nach Simonton) und der Mistel anvertraut. Auch die Mistel garantiert für nichts, aber sie hat keine so harten Nebenwirkungen.
Seit fast drei Jahren spritze ich mich jetzt jeden zweiten Tag selbst. Von anfänglich etwa 15 - 20 Metastasen ist nur eine kleine noch da.
So viel zunächst. Ich gehe davon aus, daß diese Antwort weitere Fragen aufwirft.
Ich wünsche Euch viel Kraft, dieser Krankheit, die ich nicht für ein Todesurteil halte, in die Augen zu sehen. Dazu Geduld, Gelassenheit, Angstfreiheit, Optimismus . . .
Mich hat sie in das Leben zurückgeführt, und dafür bin ich sogar dankbar.
Liebe Grüße
Rudolf
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