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Alt 23.01.2005, 01:13
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard Nierentumor und Metastasen in der Lunge

Hallo Hartmut,
vom eigenen Willen hängt tatsächlich sehr viel ab. "Wer sich aufgibt, hat verloren." Dafür gibt es genügend Beispiele.
Ich habe nie zu jemandem gesagt "du mußt nur wollen." Nur! Das wäre eine Verhöhnung und Überforderung des Patienten. Und zudem falsch.
Trotzdem: Der eigene Überlebenswille ist sehr sehr hilfreich!
Die Mitwirkung des Patienten bei der Heilung ist enorm wichtig. Die meisten Ärzte wissen das. Leider ist aber auch die "Mach-mal-weg-Mentalität" weit verbreitet.

"3 Jahre oder mehr" ist doch wohl eine sehr ungenaue, aber mutmachende Zeitangabe. Weder ein Versprechen noch eine Drohung.
Ich habe ja selbst ohne Angst und ohne Probleme mit mindestens 12 Metastasen, von denen eine anfangs 10 mm Durchmesser hatte, 10 Monate gelebt, bevor ich eingeschritten bin. Wahrscheinlich hätte ich so noch einige Monate leben können, ich schätze höchstens 1 Jahr. Aber wahrscheinlich wäre es schon vorher durch die Lungenbeteiligung zu Komplikationen gekommen und zu Metastasen in anderen Organen.
Und wahrscheinlich waren meine Lungenmetastasen bei ihrer Entdeckung auch schon ziemlich alt, meine Berechnung ergibt 2 - 3 Jahre. Dabei habe ich ein gleichmäßiges Wachstum angenommen.

Wer in der christlichen Kirche oder einer anderen Religion eine Heimat oder sicheren Boden hat, ist wahrscheinlich im Vorteil. Er kann sich geborgen wissen und hat wahrcheinlich auch keine Angst. Und allein das ist schon hilfreich, denn "Angst macht krank". Ich sehe das menschliche Leben als weise Mischung aus freiem Willen und göttlicher Führung.

Sicher gehe ich einen ungewöhnlichen Weg. Es ist nicht der breite Weg der Schulmedizin. Aber ich war immer irgendwie ein Außenseiter. Das hat mich stark gemacht. Tatsächlich habe ich auch meine Entscheidung ganz allein getroffen. Meine Frau - wir haben 3 Monate nach der Diagnose geheiratet - versteht meine Entscheidung.
Vielleicht ist mein Beispiel trotzdem irgend jemandem hilfreich. Niemand ist gezwungen, es mir nachzumachen.
Gruß
Rudolf
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