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Alt 03.12.2005, 15:21
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ela68 ela68 ist offline
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Registriert seit: 12.03.2004
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Standard AW: Mein kleiner Bruder

Hallo Marco,

als ich deinen Beitrag las,hab ich die ganzen 18 Monate seitdem mein Papa nicht mehr da ist nochmal Revue passieren lassen.

Die ersten paar Tage als er nicht mehr bei uns war,ging es mir eigentlich gut,ich war erleichtert das er nie mehr leiden muß,keine Atemnot,keine Schmerzen mehr und ich brauchte nie mehr Angst um ihn haben,weil ich dachte es ginge ihm in der anderen Welt jetzt wieder gut.

Dann als diese Tage vorbei waren,ging es mir ganz schlecht,er fehlte,mir wurde bewußt das ich nie mehr ihm reden kann,er sich nie mehr über mich aufregen kann,weil ich ihn mal wieder genervt habe,nie mehr mit ihm lachen kann,seine ganze Art fehlte mir und es war ein Gefühl in meinem Bauch als hätte ich da Steine drin,ständig hatte ich ein Druck im Bauch oder als wäre was von mir rausgerissen worden.

Das 1.Jahr empfand ich als das schlimmste,alles das 1.Mal ohne ihn erleben zumüssen,das 1.Weihnachtsfest, 1.silvester und immer hab ich gedacht,heute vor einem Jahr war dies oder er hat das gemacht,es tat so weh und war so schlimm,er war immer mein 1. Gedanke morgens und mein letzter Abends,ich hab immer gehofft das ich von ihm träumen konnte,denn dann war er mir sehr nah.

Mittlerweile ist es so,dass es auch noch Tage gibt,da schau ich mir seine Fotos an und bin nur am weinen,weil er einfach überall fehlt,aber es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang.

Ich möchte nicht zu egoistisch sein,weil so wie er die letzten Woche gelebt hat,war kein leben für ihn nur eine Qual ,von mir aus hätte es noch Jahre soweiter gehen können,aber wie gesagt das wäre kein Leben für ihn gewesen,deswegen lass ich ihn los gönne ihm seine Ruhe.

Und was mir noch sehr hilft ist reden,sehr oft rede ich mit meinen Geschwister eigentlich fast immer,wenn er jetzt das gemacht hätte oder Papa hätte das so gemacht,ich könnte noch soviel von meinem Papa schwärmen,er war einzigartig wie jeder andere auch und deswegen werden unsere Lieben immer an unserem Leben teilhaben.

Vielleicht konnte ich auch nicht in ein so tiefes Loch fallen,weil ich für meine 3 Kinder da sein mußte und bei uns ist nichts normal irgendwie ist immer ein anderer Stress da kommt man nicht so oft zum nachdenken.

Heute ist er mir manchmal näher als er noch lebte....


Wünsche dir alles Gute


Liebe Grüße
Ela
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