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Alt 03.03.2003, 21:00
Gast
 
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Standard Warum mußte sie so leiden?!

Liebe Nadine,
ja, ich lese Deine Wut, Deine Verbitterung, weil Du einen lieben Menschen verloren hast. Trotzdem dürfen wir in diesem Maße din Ärzte nicht anklagen. Sie haben einen Eid geschworen. Sie DÜRFEN dem Leben KEIN Ende machen, selbst, wenn sie es wollten. Glaube mir, daß sie oft genug selbst hilflos davorstehen, weil sie nicht wissen, wie sie ihren Patienten noch helfen sollen.
So sind nun mal unsere Gesetze und wer von uns will allen Ernstes über Leben und Tod entscheiden.
Ich wollte es nicht!
Ich selbst habe vor kurzem meinen geliebten Partner verloren an dieser gemeinen Krankheit. Auch ich hatte Angst davor, daß er evtl. ersticken muß. Ich habe meine Bedenken geäußert. Er bekam starke Schmerz- und Beruhigungsmittel und schlief dadurch fast den ganzen Tag. Wenn er zwischendurch erwachte, hatte er schlimme Panikattacken -Atemnot-, bekam dann sofort eine zusätzliche Beruhigungsspritze, schlief dann wieder ein. Ganz schlimm wurde es am Nachmittag bevor er starb, da halfen die Spritzen nicht mehr und wie Christine beschreibt, bekam er zusätzlich ein Mittel in die Infusion gespritzt. Er schlief ein und wachte nicht mehr auf. Auch ich weiß nicht, wie dieses Mittel hieß, man hat mir auch nichts gesagt, was ich übrigens auch sehr bedaure. Haldol bekam er sowieso, es gehörte zur Schmerztherapie.
Deshalb gibt es für mich nur eine Möglichkeit, nämlich, sich mit den Ärzten auseinanderzusetzen, was sie tun können, um das Sterben zu "erleichtern".
Und "leicht" ist es mit Sicherheit für niemanden. Ich glaube, daß der Kampf auch im Unterbewußtsein stattfindet. Ich bin mir sicher, daß Heinz lange bevor ich es überhaupt bemerkte, schon längst mit sich selber abgeschlossen hatte. Gekämpft hat er trotzdem.

Wolfgang, und allen anderen, denen es so ergangen ist, bitte keine Schuldgefühle.
Wir stehen doch alle hilflos davor. Mein Vorwurf geht eher an die Ärzte, die eigentlich einen besseren Überblick über die Situation haben sollten, als wir. Und zwar IM RAHMEN ihrer Möglichkeiten.
Wir als Angehörige konnten nur eins tun, für unsere Lieben da sein und ihnen wenn möglich noch ein paar kleine Wünsche erfüllen.
Die schrecklichen Bilder aus dem Krankenhaus werden noch lange da sein, wütend machen, ja.
Aber unsere Lieben müssen jetzt nicht mehr leiden, es wird ihnen gut gehen und sie werden immer bei uns sein.

Allen hier viele liebe Grüße
Mucki
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