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Alt 18.06.2008, 23:12
Birgit62 Birgit62 ist offline
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Standard AW: Stimmlippenkarzinom

Guten Abend, Marion!
Vielen Dank für Deine Antwort, wir scheinen ja beide momentan die Einzigen mit einer Synechie zu sein. Zur Zeit habe ich die Suche nach Mitbetroffenen etwas aufgegeben. Auch in der Klinik war man nicht so sehr aussagekräftig. Größere Erfahrungen gibt es dann doch zum Thema Kehlkopfkrebs und die Auswirkungen dieser Erkrankung sind ja leider doch bedeutend schlimmer. Seit meiner Erkrankung habe ich die Erfahrung gemacht, daß die meisten Ärzte das als eine "Kleinigkeit" abtun. Kleiner Bereich, große Chancen, das wird wieder. Nur, "mein bisschen" zieht sich schon ganz schön hin und macht mich ziemlich unglücklich!

Seit zwei Wochen ist meine Strahlentherapie beendet. Obwohl nur der Hals bestrahlt wurde, habe ich doch ganz schön mit den Nebenwirkungen zu kämpfen. Ich habe ich mich natürlich vorher informiert und war somit auf die ganze Angelegenheit gut vorbereitet, aber so ganz einfach ist es dann doch nicht geworden. Gottseidank habe ich ein total gut funktionierendes Umfeld und auch meine Hausärztin hat sich sehr um mich gesorgt. In den nächsten Tagen kommt hoffentlich die Kurbestätigung, denn mittlerweile bin ich wirklich soweit, etwas aufgepäppelt zu werden. Für mich heißt es jetzt nach der Strahlentherapie: abwarten. Es wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen, ob die Therapie Erfolg hatte und der Krebs verschwunden ist!

Ich habe während der letzten Wochen auch keine Logopädie gehabt, ist dann wohl nicht so günstig. Nach meinem 1. Versuch der Synechie-Trennung habe ich etliche Sitzungen absolviert. Da ich wg. der Basis-Op. ja nur noch flüstern konnte, war es wirklich ein tolles Gefühl, nach und nach wieder sprechen zu können. Anfangs hatte ich mich kaum getraut, weil die Stimme sich ja doch erheblich verändert hat. Ich fand sie fürchterlich! Und die logopädischen Übungen sind ja manchmal auch etwas eigenartig, jedenfalls habe ich sie zu Hause lieber alleine und ohne Beobachtung gemacht. Aber es hilft! Meine Familie sagt mir, daß meine Stimme zu erkennen ist, nur eben ziemlich heiser. Während der Kur hoffe ich natürlich, wieder mehr aus meiner Stimme machen zu können. Denn die ist momentan wieder ganz schlecht und leise. Aber ich kriege ordentlich Luft, ist ja auch was!

Die Erklärung der Augmentation kommt mir nun doch nicht mehr so unbekannt vor. Allerdings kenne ich dieses Aufspritzen eher vom körpereigenen Fettgewebe. Bei einigen Patienten kann es wohl aufgrund einer Schilddrüsen-Operation zu Stimmverschlechterungen kommen und da wird diese Alternative angeboten. Vielleicht wäre es etwas für Deine Überlegungen? Denn dieses Aufspritzen wird meiner Meinung nach nur einmal gemacht und bleibt dann so.

Du hast die Frage des "Auswischens" noch einmal gestellt. Es war bei mir immer die Rede von 2 Wochen und das jeden Tag. Am Wochenende wollten mich die Ärzte natürlich nicht sehen. Nach der ersten Woche brauchte ich dann nur noch alle 2 Tage zu erscheinen, da der Wundbelag sich dann nicht mehr so rasch gebildet hatte. Ist wohl auch von Pat. zu Pat. verschieden. Was während der Op. getrennt und gewischt wurde, ist auch nicht mehr zusammengewachsen. Wie es jetzt bei mir aussieht, kann ich noch nicht sagen. Die Strahlentherapie wird sicher alles ein bisschen geändert haben, muss mich also überraschen lassen.

Ich würde auch davon ausgehen, daß eine weitere Stimm-Reha Deine Stimme positiv beeinflussen würde. Aber was machst Du solange wegen der Luftproblematik? Mich hatte nach der Op. keiner der behandelnden Ärzte auf dieses Möglichkeit aufmerksam gemacht und ich habe wochenlang geglaubt, daß meine Psyche Schuld an meinem schlechten Luftholen sei. Treppensteigen ging zum Schluss ja gar nicht mehr, ohne das ich hechelnd vor meiner Haustür stand. Familienintern haben sie mich schon als "Darth Vader" angesprochen, weil ich beim Schwatzen fast schon die gleichen Geräusche wie der mit dem Laserschwert gemacht habe. Wenn Du auch solche Probleme hast, wie willst Du das bis zum Herbst durchhalten? Das Du jetzt keine Lust mehr auf Experimente hast, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Irgendwann reicht es dann wirklich. Aber noch so lange durchhalten?

Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute, bleib weiterhin unverzagt und lass Dich ebenfalls von allen möglichen Ärzten beraten, die sich mit solch einer Sache auskennen. Ist schließlich auch nicht so leicht, die Richtigen zu finden!

Ganz liebe Grüße von Birgit
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