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Alt 09.01.2012, 18:14
Eli333 Eli333 ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Vielen Dank für eure Zeilen. Ich bin sehr froh das ich diese Forum gefunden habe. Es hat mir etwas geholfen über die schweren Schicksale anderer zu lesen, da fühlt man sich mit der Last die man zu tragen hat nicht mehr ganz so allein. An eine Selbsthilfe Gruppe hatte ich auch schon gedacht aber bisher war mir nicht danach unter Menschen zu gehen. Mit einer Mutter die Ihren Sohn verloren hat habe ich schon gesprochen allerdings war es bei ihr schon lange her. Bei meinem Hausarzt war ich, es ging gar nicht anders, die ersten Wochen hätte ich ohne Medikamente auf keinen Fall durch gestanden auch heute geht es oft nicht ohne Beruhigungsmittel. Ich war nicht darauf vorbereitet mein Kind zu verlieren, wir hatten leider nicht das Glück, die Zeit kämpfen zu können. Ich will nicht sagen das ein langer Leidensweg mit hoffen und bangen besser ist aber mein Cousin verstarb 2009 an Darmkrebs, es war von Anfang an aussichtslos keine Chance auf Heilung, Metastasen in der Leber und Knochenmetastasen im Bein später auch an der Wirbelsäule und Schulter. Damals war ich der Meinung das es für ihn eine Erlösung war auch, wenn ich diesen Ausdruck nicht mag. Als Angehöriger war man etwas vorbereitet auf das was kommen würde jedenfalls habe ich es so empfunden zu mal es bei ihm nie Hoffnung gab.
Bei meiner Tochter ging alles sehr schnell wir hatten noch nicht mal eine endgültige Diagnose, so gesehen bin ich im Krebsforum eigentlich falsch, denn sie starb an einem Schlaganfall, da die behandelnde Ärztin die Symptome verkannte und uns wieder nach Hause schickte mit einem Termin für den nächsten Tag, der Notarzt konnte nichts mehr tun, ich kann bis heute nicht über Einzelheiten reden und auch nicht schreiben. Wir hatten zu erst einen Verdacht auf Bauchspeicheldrüssentumor dort hat man aber nichts bösartiges gefunden, dann hieß es Verdacht auf Gehirntumor aber noch bevor wir einen weiteren Termin bekommen haben und notwendige Untersuchungen gemacht wurden, war alles zu spät. Ich versteh nicht wie eine Ärztin einen drohenden Schlaganfall übersehen kann. Weil das eine 12 Jährige nicht hat? Weil ein Kind das über Sehstörung, Schwindelanfälle klagt nicht ernst genommen wird? Wir wurden dort nicht ernst genommen im nach hinein wurde mir gesagt, man wollte mich nicht zu sehr beunruhigen und erst mal abwarten. So verschwieg man mir das auf dem Blutbild noch viel mehr (als das was ich erzählt bekommen habe) nicht in Ordnung war. Ich bin heute sicher meine Tochter könnte noch Leben, möglich das wir nicht mehr lang Zeit gehabt hätten aber wir hätten wenigstens etwas Zeit gehabt, Zeit zu verstehen, zu begreifen, zu kämpfen gegen was auch immer. Sie hatte Schmerzen trotz Schmerzmittel und sie hatte Angst ich habe dieser blöden Ärztin vertraut wir hatten einen Termin für den nächsten Tag ich habe keine Sekunde da mit gerechnet das ich sie innerhalb der nächsten Stunden verlieren würde. Ich glaub es noch immer nicht es ist wie ein böser Traum aus dem ich irgendwann erwachen muss, ich will mein Kind wieder, ich halte mich mit verdrängen der Tatsachen am Leben, der Gedanke an die Realität ist unerträglich. Ich habe keine Zukunftspläne mehr, sehe keine Zukunft, habe keine Ahnung was ich mit meinem Leben soll, das aller wichtigste das einzigste was zählte ist nicht mehr da, ich hätte alles für mein Kind gegeben. Warum sie? Warum so? Es ist nicht richtig das ein 12 jähriges Kind sterben muss, das darf nicht sein.
Sorry für den langen Text aber es musste einfach mal raus. Mir hört leider fast niemand mehr zu, die sogenannten Freunde wollen ihren normalen Alltag leben. Ich bin allein. Vor einer Woche habe ich erfahren das mein Bruder einen Tumor am bzw. im Kiefer hat wahrscheinlich nicht operierbar am Freitag erfährt er mehr, ich möchte gar nicht weiter denken.
Eli