Einzelnen Beitrag anzeigen
  #17  
Alt 29.01.2002, 16:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Welche Hilfe gibt es f. Angehörige

an alle, die "nicht mehr können":
hallo,
ich mußte/durfte auch meine Mutter bei ihrer Krebskrankheit begleiten. Unterstützung hatte ich nur von meiner Oma, die aber auch nicht mehr so konnte wie sie wollte.
Ich hatte einen 24-Stunden-Tag. Arbeit, meine Mutter pflegen, meine Oma betreuen, meinen Mann....ich hatte das Gefühl, ich müsse mich zerreissen. Ich war damals gerade in der Ausbildung, und als ich schon wieder krank war oder den x-ten Urlaubstag wollte für meine Mutter, auch für mich, weil ich einfach nicht mehr konnte, durfte ich mir in der Arbeit von meiner Ausbilderin anhören: "meine Mutter hatte auch Krebs. Da tut es ja nur gut, zu arbeiten und mal abzuschalten." Ich habe gedacht, ich höre nicht richtig!!!! Wie um alles in der Welt soll man denn abschalten, wenn die eigene Mutter im Bett dahinvegitiert??? Das Ende vom Lied war, dass ich meine Ausbildung abbrechen mußte, um meine Mutter pflegen zu können und mich nicht selber kaputt zu machen. Denn ich konnte damals ja nicht ahnen, dass 2 Monate später meine Mutter starb.
Danach konnte und wollte ich nicht arbeiten. Das Arbeitsamt hatte dafür natürlich kein Verständnis. Mein Arzt hat mich krank geschrieben, und Gott sei Dank hatte ich einen lieben Mann, der das verstand und mich unterstützte, weil ich nicht arbeiten ging.
Nach dem tod meiner mutter war ich so daneben und ausgelaugt, ich dachte, ich würde ein Jahr durchschlafen.....
Nach 4 Monaten war ich so weit dass ich wieder ins Berufsleben zurückgehen konnte.
Ich verstehe jeden, der sich in so einer Situation krankschreiben läßt, und die Arbeitgeber, die das nicht verstehen wollen, die müssten das erst mal mitmachen, um dann zu urteilen, ob man noch leistungsfähig ist oder nicht!!!!
Mit Zitat antworten