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Alt 17.12.2003, 11:11
Gast
 
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Standard Diagnose follikuläres Non Hodgkin Lymphom was nun?

morgen tanja,

es ist doch schon mal sehr gut, dass die selbst in der nähe des lymphoms keine suspekten restlymphknoten gefunden haben. bei unserer erkrankung ist es übrigends ziemlich selten, dass man sich noch in einem so frühen stadium befindet. ich denke, daher steigen dann auch die chancen enorm. denn 90%, die angeblich am follikulären lymphom sterben, stehen auch rd. 85% gegenüber, die sich bei diagnose bereits in einem fortgeschrittenem stadium III oder IV befinden. wenn es bei dir am ende wirklich bei stadium Ia bleibt, dann hast du mit deinen 30 jahren allerbeste chancen, zumal du eine frau bist (auch das ist ein kleiner überlebensvorteil beim follikulären lymphom!).

weihnachten habe ich wieder volles programm, wie jedes jahr. wenn meine köperliche verfassung es zulässt, dann bin ich heiligabend mit meinem bruder bei meiner mum und ihrem freund zum fondue-essen. am 1. weihnachtstag geht's dann zum mittagessen und kaffeetrinken zu oma, tante u. onkel + cousins nach ibbenbüren. abends bin ich dann bei meinen schwiegereltern in spe zum traditionellen abendessen mit anschließender gesellschaftsspielrunde. am 2. weihnachtstag geht es mittags zum gansessen zu meinem opa (ebfs. + tante, onkel etc. diesmal mütterlicherseits). wie du siehst, ein pickepackevolles programm. aber vielleicht kann ich ja dieses jahr den einen oder anderen termin etwas vernachlässigen, mit hinweis auf die strahlenbedingten nebenwirkungen - mal sehen.

zur strahlentherapie: mit ziemlicher sicherheit wird es bei dir daraufhin hinauslaufen, da das ja im grunde die einzig kurative option ist. ich gehe auch mal schwer davon aus, dass sie nach deinen bisherigen schilderungen im konchenmark und bei einem eventuellen pet nichts finden werden. jetzt gibt es aber verschiedene ansichten und möglichkeiten in der strahlentherapie. ich will dir jetzt gar nicht die einzelnen feldernamen etc. nennen, schließlich wirst du dich mal selbst und möglichst unvoreingenommen entscheiden müssen. zwei wichtige informationen will ich dir dazu aber sagen: es gibt wohl ärzte, die eine lokale bestrahlung vorschlagen in stadium I. d.h., sie würden bei dir sagen, dass nur die rechte achsel bestrahlt wird, evtl. noch die angrenzende lymphregion. das ist humbug. unsere erkrankung ist generalisiert. die malignen zellen befinden sich in der lymphe. diese fliesst ähnlich dem blutkreislauf durch den ganzen körper. daher muss auch generalisiert gegen die erkrankung vorgegangen werden. abgewägt muss am ende folgendes: eine höhere dosis und ein höheres feld erhöhen die chancen, alle malignen zellen zu treffen; gleichzeitig ist natürlich das zweitkrebsrisiko höher. naja, die werden dich in heidelberg schon gut beraten.

ich für meinen teil habe mich für die höchstbelastung entschieden. im ersten teil habe ich dann ja 25 bestrahlungen im abdominalbereich erhalten. heute habe ich dann die siebte von insges. 27 bestrahlung im thorax- u. halsbereich. und, bisher kann ich mit den nebenwirkungen noch gut leben. mein blut war zuletzt noch ganz ok (den belastungen entsprechend wohl ziemlich gut). die nebenwirkungen sind bisher ebenfalls noch zu ertragen. ich schlafe etwas mehr als sonst und mein halsbereich wird so langsam etwas trockener. aber ich kann immer noch alles essen.

kannst ja mal schreiben, was die in heidelberg gesagt haben.

schöne grüße
frank
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