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Alt 19.01.2002, 14:51
Gast
 
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Standard wen nicht kämpft hat schon verloren?

Liebe Jana,
es tut mir so leid, daß Du so sehr verzweifelt bist, aber ich kann Dich gut verstehen. Ich selbst habe meine Mutter an Krebs verloren, meinen Vater habe ich ein halbes Jahr später morgens im Bett nach einem 2. Schlaganfall gefunden, den er dann auch nicht überlebt hat. Nun bin ich selbst betroffen (nicht-kleinzelliges Adeno-Karzinom, wie Meinhard). Meine Mutter hat nicht viel mit mir über die Krankheit geredet, obwohl ich immer bei ihr war , ihr täglich Spritzen gesetz habe (trotz Berufstätigkeit, Conni, aber bei mir waren gottseidank alle sehr verständnisvoll). Ich weiß, daß sie einfach befürchtete, ich könne das nicht verkraften. Ich habe sehr an ihr gehangen. Heute denke ich manchmal, daß wir uns beide keinen Gefallen damit getan haben, uns gegenseitig vor lauter Liebe zu schonen. Versuche mit Deinem Vater zu reden, Jana, ich halte das für wichtig. Ich habe meinen Kindern auch gesagt, daß, egal wie positiv ich auch eingestellt sein mag, ich verstehen kann, wenn sie trotzdem mit Ängsten fertig werden müssen und daß sie dann auf jeden Fall mit mir reden sollen. Ich hatte mir dann auch schon meine Gedanken gemacht, daß ich durch meine ständig positive Einstellung den Kindern vielleicht den Weg verbaue, mit mir zu reden, wenn Ihnen manchmal anders zumute ist. Da sie den Krebstod ihrer Oma miterlebt haben, besonders meine ältere Tochter, die sehr an ihrer Großmutter gehangen hat, kann ich mir vorstellen, daß das passiert. Versuche, Deinen Vater zum Leben zu motivieren, Jana, und sprich mit ihm. Ich wünsche euch allen ganz viel Kraft und Zuversicht und denke an Euch. Gib die Hoffnung nicht auf. Alles Liebe. Kathi
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