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Alt 22.05.2008, 13:45
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Brauche Rat wg. Sunitinibstudie

Hallo Steffi,
nachdem Dir Heino und Hans bereits wertvolle Antworten gegeben haben, denen ich voll zustimme, habe ich es etwas leichter.

Zunächst meine Frage: wie wurde M0 festgestellt?
Dazu müssen auch Lunge (üblicherweise mit CT), Skelett (mit Szintigramm) und Schädel (mit MRT) untersucht worden sein. Andernfalls ist die Aussage M0 nicht zulässig. Du hast doch alle Befunde. Oder?
Gibt es eine Aussage zum Grading? G1, G2, G3 . . .

Wie groß war der Tumor wirklich? "Riesig" ist kein nachvollziehbares Maß.
Heinos 1500 g waren da vielleicht "superriesig". Die Möglichkeit, daß wirklich keine Krebszellen im Körper mehr sind, halte ich für durchaus real. Allergings geht die Charité wohl von irgendwo lagernden Krebszellen aus. Sonst würde sie Dir nicht die Teilnahme an der Studie vorschlagen.

Nach meinem Verständnis der Wirkungsweise des Sunitinib, die ja vom Hersteller beschrieben wird, ist die prophylaktische Anwendung völlig sinnlos.
Tumore und Metastasen bilden für sich selbst spezielle Blutgefäße, um ihre Ernährung zu gewährleisten. Diese Gefäße sind bei Mini-Metastasen, die vielleicht vorhanden, aber nicht sichtbar sind, noch nicht vorhanden. Sie werden erst ab einer gewissen Größe der Metastase gebildet. Nur die vorhandenen Blutversorgungsgefäße des Tumors werden abgebaut und die Neubildung solcher Gefäße verhindert.

Sunitinib und Co. töten also nicht die Krebszelle! Das muß der Körper über das Immunsystem selbst machen. Oder ein Arzneimittel wie das Interferon oder die Mistel, die ihrerseits teilweise auch wieder über das Interferon wirkt. Auch die Lymphozyten bilden Interferon zur Krebsabwehr. Sie können dazu durch die Mistel angeregt werden. Zudem hat die Mistel eigene Inhaltsstoffe, die wirksam gegen Krebszellen sind.
Sunitinib und Co. töten nicht die Krebszelle und verhindern auch nicht die Krebsentstehung! Nebenwirkungen aber sind garantiert.

Selbst wenn es anders wäre, wäre eine Studie mit dem von Dir genannten Ziel Unfug. Denn da keine Metastasen erkennbar sind, also vielleicht überhaupt keine Krebszellen in deinem Körper, kann man die spätere Nichtenstehung von Metastasen nicht als Erfolg des Sunitinib werten!

Theoretisches Beispiel:
an einer sogenannten Doppelblindstudie mit Sunitinib und Plazebo nehmen 20 Patienten ohne Metastasen teil. Nehmen wir an, daß bei 10 Pat. versteckte Krebszellen im Körper sind, bei den anderen 10 aber wirklich keine mehr. Nehmen wir weiter an, und das ist bei einer Doppelblindstudie ja denkbar, daß zufällig alle Patienten mit Krebszellen das Sunitinib erhalten, alle tumorfreien Patienten das Plazebo. Nehmen wir als Ergebnis an, daß bei allen Sunitinib-Patienten irgendwann später Metastasen auftreten, bei allen Plazebo-Patienten nicht!
Wie wäre das Ergebnis zu interpretieren? Plazebeo hilft immer, Sunitinib nie!
Ich will hiermit nur verdeutlichen, daß der Studienansatz falsch ist. Warum? Weil diese Studie dreifachblind ist!
1. weiß der Arzt nicht, ob er Arzneimittel oder Plazebo gibt.
2. weiß der Patient nicht, ob er Arzneimittel oder Plazebo erhält.
3. weiß niemand, ob Krebs oder Nichtkrebs behandelt wird.


Das erhöhte Risiko Deiner Altersgruppe sehe ich nur darin, daß Krebszellen schneller wachsen können als in meinem fortgeschrittenen Alter. Weil eben der ganze Stoffwechsel schneller funktioniert. Ich glaube nicht an eine leichtere Metastasierung.

Sicher kann man Sunitinib mit Mistel kombinieren, viele tun das. Aber ich sehe bei Dir keine Notwendigkeit hinsichtlich des Sunitinib.
Behandelt wird das, was man sieht! (Heino)

Die Mistel kann man aber auch ganz einfach zur Stärkung des Immunsystems verwenden. Ein Maß für die Stärke des Immunsystems sind mir die Lymphozyten. Sicher wurde bei Dir vor der Operation ein großes Blutbild gemacht. Dabei werden auch Leukozyten und Lymphozyten gezählt. Kannst Du mir beide Werte mitteilen?

Ich nutze meine Ernährung nicht zur Krebsbehandlung. Ich habe schon immer einigermaßen "gesund" gelebt und sehe keinen besonderen Nutzen. Ich möchte mir meinen Speiseplan auch nicht vom Krebs diktieren lassen. Ich würde ihm damit Macht über mein Leben geben.

Das Leben ändern: ja, das besteht darin, daß ich bewußter lebe, daß ich das Schöne genieße. Empfindungen und Gefühle sind bewußter und tiefer. Und ich habe keine Angst vor Tod und Sterben.
Gesundheit und Krankheit beginnen im Kopf, sagte ein kluger Mensch. Ich glaube, so ganz Unrecht hat er nicht.
"Krankheit ist das Fehlen von Gesundheit". Also denke an Deine Gesundheit, und die Krankheit hat keine Chance.
Angst ist das Fehlen von Information. Brauchst Du mehr Information?

Sieh Dir meine Signatur an, sie sagt alles über meine Einstellung.
Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (22.05.2008 um 23:52 Uhr)
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