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Alt 29.02.2012, 00:39
Tipsu Tipsu ist offline
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Registriert seit: 11.12.2011
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Standard AW: Wir werden uns wiedersehen...

Hallo Mirilena, ich wollte Dir nur schreiben, dass ich Dich mit Deinen Gefühlen nach dem Tod Deines Vaters sehr gut verstehen kann. Mein Vater ist vor 5 Jahren an Lungenkrebs bzw den Nebenwirkungen der Bestrahlung gestorben und ich kann es heute oft noch nicht fassen und begreifen. Daher lese ich auch noch recht häufig in diesem Forum.
Auch Deine Beschreibung von dem ersten Arbeitstag kann ich so gut nachempfinden... dieses Gefühl von Hilflosigkeit und Machtlosigkeit den "dummen", "oberflächlichen" Gerede der Kollegen gegenüber. Man kann einfach deren Alltagsprobleme nicht mehr verstehen und nachvollziehen. So ist es mir jedenfalls gegangen. Am liebsten hätte ich die meiste Zeit einfach nur geschrien und um mich geschlagen.

Das Bild von Deinem Vater hat mich sehr berührt. So ein schönes Bild !

Bei mir hat es 2 Jahre gedauert, bis ich meinen Vater auch nach seinem Tod loslassen konnte. Ich hatte sehr viele, ich nenne sie hellsichtige Träume, in denen mir mein Vater begegnet ist und versucht hat mir Dinge mitzuteilen. Nach ca. 2 Jahren hat er sich im Traum erstmal verabschiedet und ab dem Zeitpunkt konnte ich auch loslassen. d.h ich habe nicht mehr täglich, stündlich an ihn und seinen Tod gedacht. Auch die Hörbücher ( ich sehe Du wendest auch diese Strategie an) konnte ich ab diesem Zeitpunkt zum Einschlafen weglassen.

Es braucht alles Zeit und die nicht betroffenen Mitmenschen erwarten, dass man möglichst schnell wieder funktioniert und "normal" ist. Wieviel Kraft es einen kostet überhaupt morgens aufzustehen und den Tag zu bewältigen versteht niemand, der es nicht selbst erlebt hat.

lg Tipsu
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