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Alt 21.06.2012, 15:15
anja1207 anja1207 ist offline
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Standard AW: Aderhautmelanom

Hallo ich habe hier in diesem Bereich noch nicht geschrieben, sondern bisher nur im Angehörigen-Forum und kenne Liz auch schon daher *winke*. Ich bin nach dem gestrigen Besuch in Essen zur Tumorsprechstunde ganz down.

Zur Vorgeschichte, bei meinem Mann wurde im Sommer 2010 ein Aderhautmelnom entdeckt. Da der Tumor eingeblutet war, entschied man ich in Essen zu einer kombinierten OP. D.h. der Glaskörper wurde abgesaugt, gründlich gespült und der Glaskörper durch Silikonöl ersetzt. In der gleichen Sitzung wurde ein Strahlenapplikator aufgenäht. Zur genauen Tumorgröße will ich keine Angeben machen, da man ja bei Liz sieht, wie sehr die Werte je nach Messung schwanken können und die Assistenzärztinnen waren sich eh nicht klar, was Tumorgewebe ist und was Blut.

Soweit verlief alles mehr oder weniger reibungslos. Es gab aber die Komplikation, dass sich das Silikonöl einen Weg in die Vorderkammer des Auges gesucht hat und dort hat es zu stark gereizt, so dass es statt wie geplant nach 12 Monaten schon nach 4 entfernt werden musste.

Seitdem waren wir erst regelmäßig alle 3 und jetzt alle 6 Monate zur Kontrolle. Eine Biopsie wurde aufgrund der schwierigen Op-Verhältnisse nicht gemacht. Ich glaube, ich wollte das Ergebnis auch nicht haben wollen.

Gestern wie schon geschrieben die Kontrolle, die standardmäßige Nachfrage nach dem letzen Ultraschall. Ich weiß in dem Zuge auch auf die Röntgenkontrolle der Lunge 1x jährlich in, die gerade erst durchgeführt wurde. Der Assistenzarzt meinte 1x jährlich wäre jetzt überholt, man könnte da größere Abstände wählen. Wir sollten das aber bitte mit dem Oberarzt abklären.

Der Oberarzt war soweit sehr zufrieden wie er sagte, große Strahlennarbe usw.. Auf die Röntgenkontrolle der Lunge angesprochen, sagte er dass was mich so umgehauen hat. Jährlich brauchen sie nicht, wenn man was auf der Röntgenaufnahme sieht, dann ist die Metastase eh schon sehr groß. Außerdem sind dann auch schon welche in der Leber und wenn da welche sind, dann gibt es eh kaum noch Heilung .

Klar war mir das mit den Lebermetastasen bekannt, bisher habe ich aber immer daran geglaubt, dass wenn man regelmäßig zum Ultraschall geht alle 3 Monate die Gefahr für Metastasen geringer ist, bzw. wenn die rechtzeitig entdeckt werden die noch behandelbar sind. Wenn alles eh aussichtlos ist, dann frage ich mich warum man dann noch zur Nachsorge soll, dann kann ich mir das ja auch sparen.

Ich bin völlig fertig, zumal mein Mann jetzt noch seit 2,5 Wochen Schmerzen in beiden Oberschenkeln hat seit einer Dienstreise mit Flugzeug und fast nur Autofahrten. Da denke ich gleich wieder an das schlimmste nämlich Knochenmetastasen.

Zu allem Unglück haben meine Schwiegereltern nächste Woche goldene Hochzeit und meine Schwiegermutter möchte uns hier am liebsten alles diktieren, was wir anzuziehen haben usw.

Ich bin total am Ende, weil ich den Streit zwischen meinen Schwiegereltern und meinem Mann zu verhüten versuche und immer unter Strom stehe wegen der permanenten Angst wegen des Krebs.

Ganz ehrlich lieber heute als morgen würde ich aus dem Leben gehen. Wären da nicht meine Jungs. Ich kann echt nicht mehr. Wie gerne würde ich mit ihm tauschen wollen und den Krebs haben. Ich denke so oft, dass das viel leichter für mich zu ertragen wäre.

Danke fürs durchhalten und lesen


Liz, ich drücke dir feste die Daumen, dass du bei Prof. Förster jetzt eine kompetente Antwort bekommst.

Anja
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