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Alt 28.10.2018, 18:21
monika.f monika.f ist offline
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Standard AW: Erfahrungsberichte, die aufbauen!

Hallo Stefan,

mit 'gut gelaufen' habe ich dem Zusammenhang gemeint, jemand führt nach der Diagnose und Behandlung ein für ihn lebenswertes Leben. Das kann natürlich mit mehr oder weniger großen Einschränkungen verbunden sein, aber ich vermute mal, viele Menschen ziehen diese Einschränkungen dem Tod vor.

Mein Schwiegervater war seit Anfang 50 querschnittsgelähmt. Natürlich hat er damit gehadert, aber er ist nicht verzweifelt und hat eben mit dieser Einschränkung weiter gelebt.

Ich selbst schätze mich als nicht besonders 'tapfer' ein, aber nach meiner Diagnose habe ich gemerkt, wie ich mich doch anpassen kann an Gegebenheiten, wenn ich keine Wahl habe.

Du hast auf Deiner Website (auf der ich bald nach meiner Diagnose gelesen habe und immer wieder mal nachgucke) ein Kapitel 'keine Alternative'. So ist es doch, die Alternative wäre nur der Tod.

Ich bin nun erst 8 Monate nach der Operation, habe seit ca. 2 Monaten mit Speiseröhrenentzündungen zu tun. (Wird tatsächlich als Ösophagitis bezeichnet, also muss es da noch einen Rest geben. Mein Gefühl dabei ist eher, als hätte ich einen Stein verschluckt, der mir im Hals sitzt.)

Schlimmer als die Beschwerden sind dann bei mir die Ängste, es könnte ein Rezidiv sein oder ein Dritttumor. (Der erste war 2013 in der Region der rechten Mandel.) Läuft also darauf hinaus, dass ich sehr gerne weiter leben möchte. Durchhänger, dass ich nicht mehr so viel essen kann wie früher, dass ich relativ schnell erschöpft bin, weinerlich bin, die gibt's natürlich.

Heute habe ich vom Tod eines Mitpatienten erfahren, das hat mich sehr betroffen gemacht. Umso mehr schätze ich gerade das, was ich zurzeit habe.

Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich denke, für heute ist es genug.

Liebe Grüße,

Monika
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