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Alt 15.01.2019, 08:43
Derjayger Derjayger ist offline
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Standard AW: PET und Psychoonkologie

Freut mich, dass es Dich gefreut hat!

Zitat:
Zitat von Matzilein Beitrag anzeigen
PET hörte ich von einem Nuklearmediziner.
Sitzt nicht auch ein Nuklearmediziner in der Tumorkonferenz? Bin nicht sicher, denke aber schon, deshalb würde ich ihr mehr vertrauen als einem einzelnen Nuklearmediziner, weil sie deinen Fall gut kennen und besprochen haben, um eine optimale Lösung zu finden.

Zitat:
Ich solle darauf achten (aber wie?), dass Entscheidungen nicht nur getroffen werden, um sich als Berufskollegen Aufträge --> Einkommen zuzuschachern.
Sowas kommt ja ab und zu mal vor (gibt alle Jahre wieder einen Artikel in der Presse), deshalb würde ich mich aber nicht verrückt machen. Überhaupt halte ich einen solche Ratschlag in Deiner Situation für ziemlich unseriös, weil er ein bisschen Aluhut-Mentalität impliziert: "mein Ratschlag ist besser weil... ach keine Ahnung, die wollen doch eh alle nur dein Geld, die böse böse Pharma". Seriös wäre eine Argumentation basierend auf Leitlinien (siehe ganz unten) unter Berücksichtigung aktueller Studienergebnisse.

Zitat:
Die Brachytherapie ist für mich ein Blindschuss mit ggf. Folgen fürs ganze Leben und der unbefriedigenden Situation, dass man gar nicht weiß, ob es überhaupt nötig ist.
Ich soll entscheiden, ob ich Brachy will, ich soll entscheiden, ob ich wegen pT1B vorsorglich die Lymphe herausnehmen lasse usw. Hätte nie gedacht, dass es an meiner Entscheidung liegt, ob ich was machen lasse - bei DIESER Erkrankung.
Viele Behandlungen haben bestimmte (und den Ärzten bekannte) Vor- und Nachteile. Man "kauft" quasi bestimmte Vorteile und bezahlt dafür mit anderen Nachteilen (z.B. bezahlt man manchmal höhere Heilungschancen mit Langzeitnebenwirkungen. Nicht jedem sind z.B. die höheren Heilungschancen wichtiger). Wenn man Dir diese nicht erklärt hat, ist es klar, dass Du die Entscheidung blind treffen würdest, was eine Entscheidung ja irgendwie absurd macht. Vielleicht kannst Du nachfragen oder in Leitlinien nachlesen? Am besten nur bei Gebärm.-Krebs-Spezialisten und/oder bei den an der Tumorkonferenz beteiligten Ärzten, weil schon so viele "Köche den Brei kochen".
(Viele andere haben nur einen groben Überblick und nicht die genauen Zahlen parat, dann sind ihre Empfehlungen nicht so effektiv. Deshalb wird auch gern zu Zweitmeinungen bei absoluten Spezialisten geraten.)

Gute Lektüre:
- Patientenleitlinie: https://www.awmf.org/uploads/tx_szle...om_2015-10.pdf
- Wenn man's genauer wissen will (schau mal auf S.104, da stehen Therapieempfehlungen für deine Tumorformel soweit ich das erkennen kann): https://www.awmf.org/uploads/tx_szle...om_2014-10.pdf
- Achtung: Die sind von 2014/15. Inzwischen hat sich bestimmt einiges verbessert und verändert, aber als erste Orientierung finde ich das sehr nützlich. Man kann dann gut nachfragen "ok, wir wollen also so [...] behandeln. Das weicht ja von den Leitlinien ab, was ist die Überlegung dahinter?"

Geändert von Derjayger (15.01.2019 um 09:13 Uhr)
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