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Alt 12.07.2011, 10:47
success success ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist nun für immer eingeschlafen-es ging alles zu schnell!

Tag 1 nach seinem Tod. Ich bin immer noch fassungslos. Nebenbei läuft der Einzug meines Freundes. Ich bin traurig, nie mehr mit ihm sprechen zu können, nie mehr sein Lachen zu hören, aber gelacht hat er die letzten Wochen auch nicht mehr. Er hatte solche Schmerzen, war so schlapp. Ich weiß von Vernunft her sollte ich mich freuen, dass er nun nicht mehr leiden muss. Aber ich bin traurig. Er wollte leben, allerdings nicht SO. Und wir waren uns erstmals wieder näher gekommen nach Jahren und ich wollte noch so viel schönes mit ihm erleben. Ich war bis zum letzten Tag der festen Überzeugung, wir könnten noch ganz viel zusammen machen und das die Krankheit uns eine Lehre ist und uns näher zusammenbringt für die Zukunft. Und auf einmal gibt es für uns keine Zukunft mehr. Schluss, Aus, Ende, Vorbei. Einfach so. Dabei habe ich etwas sehr Wichtiges fürs Leben gelernt. Man muss es genießen, jeden Tag. Man sollte sich nicht damit aufhalten, sich über alles mögliche aufzuregen, insbesondere Geld usw.. Man sollte das kaputt machen, was einen selbst kaputt macht, um glücklich leben zu können. Mein Vater hatte sich immer nur über meine Mutter aufgeregt, hat es aber nicht über das Herz gebracht die Scheidung einzureichen. Wahrscheinlich hat er das einfach auch nie gewollt. Und er hat sich viel über Geld aufgeregt. Und auch über mich, in Zeiten als ich noch studierte und er für alles alleine aufkommen musste, weil mein Geld nicht reichte und meine Mutter ihn im Stich ließ und ihre Arbeit hinwarf. Jetzt, Jahre später, haben wir erst erfahren, dass sie eine Psychose hat, sprich nichts dafür konnte. Hätten wir das da schon gewusst, hätte mein Vater es sicher akzeptiert und sich nicht so über sie aufgeregt. Ich möchte nun versuchen das Leben zu leben jeden Tag, auch für meinen Pa, der leben wollte und es leider nicht geschafft hat. Vielleicht ist es aber auch gut so, denn er wäre ein ewiger Krüppel geblieben und das hätte er nicht gewollt.
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