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Alt 11.10.2002, 20:48
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Standard Dokumentarfilm über das Tabu Sterben

Hallo Ilona Bublitz,
auch ich finde, dass das Thema Sterben in unserer Gesellschaft tabuisiert wird. Jung, schön und gesund ist Hauptziel der heutigen Menschheit; ja nicht alt, krank oder gar todkrank. Darüber wird nicht gesprochen.

Mein Mann ist am 10.09.02 an den Folgen seiner Krebserkrankung verstorben. Meine Eindrücke vom Sterben und Tod sind noch gegenwärtig. Ich kam eine Stunde bevor der Tod eintrat, an sein Krankenbett und konnte bei ihm bleiben und ihn begleiten auch über den Tod hinaus noch einige Stunden.
Das war für mich ein Erlebnis, das mir jetzt, in der Zeit danach, viel Trost gibt. Ich glaube, dass ich ihm dadurch etwas von seiner Liebe, die er mir in 25 Ehejahren gegeben hat, zurückgeben konnte. Ich glaube, dass die Seele meines Mannes noch bei mir ist und nur der Körper (die Hülle) eingeäschert wurde.
Ich lese z. Zt. das Buch "Lebendige Trauer - dem Tod bewußt begegnen" von Jürgen Fliege und Fritz Roth. Darin geht es auch über die Tabuisierung des Sterbens.
Mein Mann wollte nicht über seine Krankheit sprechen und ich habe das akzeptiert. Der Tod kam dann schneller als er oder ich gedacht haben.

Liebe Ilona, ich hoffe, ihnen ein klein wenig für ihre Arbeit geholfen zu haben, auch wenn ich nicht selbst todkrank bin. Es sind einfach meine Gedanken und Gefühle zum Thema Sterben.

Viel Glück für ihren Film, den ich hoffentlich nicht verpassen werde.

Liebe Grüße
Rita Schwarz
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