Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 13.07.2008, 12:17
Ypsi Ypsi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2006
Beiträge: 199
Standard Mein Paps hat ein Adenokarzinom, Stadium IV

Hallo Ihr Lieben,

ich habe dieses Forum kennen und schätzen gelernt, als bei mir selbst vor zwei Jahren Vorstufenkrebszellen (DCIS in situ) in der linken Brust festgestellt und behandelt wurden. Mir geht es gut, bin seither ohne Befund.

Ich brauche nun hier in diesem Teil des Forum eure Hilfe und zwar wegen meines Vaters.

Seit zwei Wochen machen wir diesen Untersuchungsmarathon mit und ich kann jetzt schon nicht mehr. Kurz zum Hintergrund; bin selbst Mitte 30 und meine Eltern haben sich vor 1,5 Jahren getrennt. Vor zwei Wochen nun war mein Vater beim Arzt - endlich! Stellt euch vor, er hat nie etwas gesagt und hat seit Weihnachten 07 bereits Beschwerden; Husten mit Auswurf, Atemnot, Appetitlosigkeit. Das er abgenommen hat, hab´ ich natürlich gesehen, aber hat sich seit der Trennung von meiner Mutter sehr zurückgezogen und hat mich oft nicht zurückgerufen und wollte mich nicht sehen.
Das Röntgenbild ist erschreckend. Eine Lungenseite ist komplett schwarz, im anderen Flügel sind drei schwarze tennisballgroße Tumore. Er ist nun in der Uniklinik Tübingen. Bis Ende nächster Woche müssen wir auf das Ergebnis der Bronchoskopie warten!!! Außerdem wird nächste Woche noch eine Knochenuntersuchung gemacht, weil auf dem CT etwas an der Wirbelsäule entdeckt wurde...
Ich habe riesige Angst, wie es weitergeht!!! Mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch. Er raucht im Übrigen weiter wie ein Schlot; kam und kommt auf drei Schachteln am Tag!!!! Sein Kommentar dazu: das ist mein Leben, das geht nur mich was an. Verdammt, das tut so weh und macht mich so wütend, weil natürlich von ihm erwartet wird, das alle da sind und ihm helfen - aber er sagt, das sei sein Leben. Die Atemnot ist so schrecklich mit anzusehen - er geht drei Schritte, muss sich festhalten und schnauft...

Meine Mutter dreht durch und hat nicht nur Angst um ihn, sondern auch um ihre und meine finanzielle Situation. Meine Eltern müssen beide noch an einer Eigentumswohnung abzahlen (Schrottimmobilie); das ist ein Riesen-Berg, den meine Ma nun auf sich einstürzen sieht.

Ich versuche ihn, sie und mich selbst zu beruhigen und der starke Fels zu sein: Versuche, meine Vater aus seiner Lethargie zu holen. Versuche, meine Mutter von ihrer Hysterie herunterzuholen und ich selbst... ich muss schon Tabletten nehmen, damit ich überhaupt einschlafen kann.

Hört sich alles konfus an, ich weiß. Ich suche und suche im Internet, die Ärzte sagen bisher gar nichts und die Warterei macht mich rasend. Ich weiß nicht, wo ich Hilfe bekommen kann. Es stehen so viele Fragen im Raum... Nicht nur, was die Krankheit selbst angeht, auch finanziell. Meine Ma hat da nicht ganz Unrecht, das eher früher als später zu einem Problem. Die Bank interessiert es ja nicht, ob der Kreditnehmer krank ist oder nicht.

Und, wie gesagt, mein Vater selbst macht es einem nicht gerade einfach, ihm zu helfen.
Die liebe Verwandschaft (seine Schwestern) - im Übrigen - macht meine Ma und mich wohl dafür verantwortlich; wir werden mit Ignoranz gestraft.

Das ist einfach im Moment zu viel auf einmal und ich habe solche Angst vor dem Gespräch mit den Ärzten... was kann man machen, kann man überhaupt noch irgendwas machen...

LG
Ypsi
Mit Zitat antworten