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Alt 21.08.2007, 21:34
oOFuffyOo oOFuffyOo ist offline
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Standard AW: Tod meines geliebten Bruders

Hallo liebe Amy,
Ich kann dich denke ich sehr sehr gut verstehen... Ich bin erst 15 Jahre alt und vor 5 Wochen ist meine geliebte Mutter ebenfalls an Leukämie verstorben!
Es ist wirklich schwer für mich und meine restliche Familie, da wir 2 Jahre dafür gekämpft haben, dass sie wieder gesund wird.
Ich wohne in Bayern und meine Mutter lag in Ulm im Krankenhaus und wir sind jedes Wochenende zu ihr gefahren... Die Zeit war sehr stressig für uns alle! Dann hatte sie eine KMT (Knochenmarkstransplantation) und es ging ihr wieder richtig gut! Sie war nach 2 Jahren endlich wieder daheim, ganze zwei Wochen bis die niederschmetternde Nachricht kam: Der Rückfall.
Die Ärzte sagten sie habe noch eine 20%prozentige Chance auf eine Heilung. Nach 2 Wochen in denen es ihr täglich schlechter ging, hat sie es schon gewusst, dass sie sterben wird-aber keinem gesagt! Sie hat am Abend bevor sie ins Koma gefallen ist, noch den Patienten-Fragebogen ausgefüllt und als wir am Abend noch telefonierten hat sie alle angelogen und gesagt es ginge ihr schon viel besser! Am nächsten Morgen der Schreck: Mein großer Bruder sagt nach der Schule zu mir, dass Mama im Koma liegt und sterben wird. Heute noch.

Verzweiflung und unglaubliches Unverständnis brach in mir aus. Warum meine Mutter? Was hat sie falsch gemacht? Wir sind sofort nach Ulm gefahren um sie zu sehen... Sie lag im Bett, mein Vater und meine Oma neben ihr am Bett sitzend, und war im Koma. Sie war mit 2 Schläuchen verbunden: Einen zur Sauerstoffversorgung und den anderen mit Schmerzmitteln. Sie hat nur alle 10 bis 15 Sekunden nach Luft geschnappt und stand schon dem Ende gegenüber.
Kurzzeitig ist sie aufgewacht, hat meine Oma angesehen, und ihre letzten Worte waren "Es ist, wie es ist!" und ist wieder ins Koma gefallen.

Noch 2 qualvolle, um den Tod ringende, Tage hat sie es ausgehalten bis sie zum letzten Mal einschlief. Sie lag da, schon ganz kalt, als wir am Samstag in Ulm wieder ankamen. Wir wollten uns noch verabschieden. Ich stand an ihrem Bett, hab ihre leblose Hand genommen und ihr einen letzten Kuss auf den Mund gegeben.

Sie war der Halt, der Fels, in unserer Familie und ich kann immer noch nicht begreifen, warum diese unglaubliche Frau schon mit 44 Jahren ihr Leben beenden musste... Ich frage es mich jeden Tag aufs neue und komme nicht auf eine Antwort...
Dir wird es sicher ähnlich gehen! Und es tut mir sehr Leid für dich, einen so nahestehenden Menschen in deinem Leben verloren zu haben...!

Melde dich doch mal wieder,

oOFuffyOo
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