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Alt 14.05.2011, 19:58
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hema61 hema61 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: 5 Monate und es tut so unendlich weh..............

Mein Mann verstarb am 21.12.1998, mit ihm starb auch ein Teil von mir.
Unsere Kinder (damals 7+10) haben mir die Kraft gegeben, mich und unser Leben (nämlich das meiner Kinder und das von mir) wieder neu zu finden.
Zu Anfang habe ich es (erfolgreich) geschafft meine Trauer zu verdrängen, denn nach 1 1/4 Jahr Kampf gegen die Krankheit Krebs (Gehirntumor - inoperabel) hatte ich keine Kraft mehr.
Ich funktionierte... war für meine Kinder da um sie aufzufangen.... aber ich selbst habe den Schmerz nicht zu gelassen - aus Angst abzustürzen. Ich musste lernen, dass das nicht funktioniert bzw. nur eine gewisse Zeit,dann holt uns die Trauer ein - mit aller Macht.
In einem speziellen Forum für Verwitwete, durch meine Familie und Freunde und damit verbunden.... reden, reden, reden.... habe ich es geschafft den Schmerz zu verarbeiten.
Den Platz in unseren Herzen wird mein Mann immer haben, der Schmerz ist nicht mehr unerträglich - eher leise, aber es sind Narben in unserem Herzen geblieben, die uns immer daran erinnern, dass wir noch soviel gemeinsam erleben wollten und noch so viel geplant hatten.
Das Gefühl, das uns das Herz zerreißt, das wir es nicht ertragen, die Sehnsucht uns zu ersticken droht - dies Alles hat sich verändert, aber vergessen werden und wollen wir es nie. Wunden verheilen, aber es bleiben Narben (auch auf unserer Seele). Zu Anfang "bluten" unsere Wunden und wenn sich ein leichtes "Grind" gebildet hat, schmerzen sie auch wieder bei jedem kleinen Stoß. Es dauert bis sie abgeheilt sind, aber sie werden immer sichtbar sein.
Im Augenblick ringt meine Mutter mit dem Leben/Tod (schwere Sepsis) und ich werde wieder mit all den Gefühlen konfrontiert, die ich schon einmal erleben musste.....
So sehr es schmerzt, aber ich habe inzwischen ein anderes Verstehen bekommen und kann heute mit meiner Mutter offen darüber sprechen, dass ich ihre Entscheidung akzeptieren kann, wenn sie keine Kraft mehr hat zu kämpfen, dabei laufen die Tränen und ich lasse es zu - muss es nicht verbergen, denn meine Mutter weiß, wie sehr es mich schmerzt.
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... ohne Hoffnung verlieren wir Kraft.
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