Einzelnen Beitrag anzeigen
  #7  
Alt 26.12.2007, 11:26
Booth Booth ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 25.12.2007
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 6
Standard AW: Vermutlicher Hirntumor... was nun?!

Hallo Ursula, hallo Kristina,

vielen Dank für die Rückmeldung. Tja... ob sich die Ärzte "die Zeit" nehmen hängt meines Erachtens auch davon ab, wie sehr man als Patient bzw Angehöriger "fordert". Meine Mutter würde eigentlich gerne fordern, nur bringt eben leider nicht die Kraft auf. Also müssen das mein Vater und ich tun - ich denke, wir werden das schon hinkriegen. Umgekehrt kann ich ja auch einen Arzt verstehen, da er sicher verdammt viel zu tun hat, und ausserdem gibts ja Leute, die vielleicht gar nicht so genau wissen wollen, was passiert, sondern froh sind, wenn sie einfach den Empfehlungen der Ärzte folgen können. Auf gut deutsch - ein Arzt kann ja auch nicht die Gedanken der Patienten reingucken.

Prinzipiell habe ich den Eindruck, daß wir diese Fragen schon letzte Woche unbedingt hätten stellen müssen, also quasi Zeit verloren haben. Daß zur Zeit aber nunmal auch Weihnachten ist, hat die ganze Sache nicht gerade einfacher gemacht. Gespräche mit einem Seelsorger oder Psychologen hatte ich meiner Mutter auch gestern bereits empfohlen - muss doch irgendwo einer von der Sorte in einem großen Klinikum aufzutreiben sein. Und in dieser Hinsicht könnte uns die Weihnachtszeit wieder helfen, da das Krankenhaus sicher eher schwach belegt ist.

Ursula - Dir möchte ich noch unbedingt persönlich empfehlen, Dir Hilfe zu suchen. Es klingt so, als wärest Du mit Deinem Kummer über die schwere Krankheit Deines Vaters mehr oder weniger alleine. Als ängstlicher und sensibler Mensch ist das eine Situation, die man alleine gar nicht bewältigen KANN. Wenn Du zur Zeit keinen Partner hast, und Freunde zu "weit" entfernt sind (egal ob physisch oder mental), dann suche Dir unbedingt professionelle Hilfe und am besten zusätzlich eine Selbsthilfegruppe. Solch eine Gruppe müsste in einer Millionenstadt wie Wien eigentlich aufzutreiben sein. Ich glaube, daß es essentiell für Dein weiteres Leben ist, wie Du mit dieser Krise umgehen wirst. Und auch wenn diese Krise wahnsinnig schwierig ist... Dein Leben sollte auch während dieser Krise weitergehen. Unbedingt.
Ich habe eben einfach mal in Google "Krebs Selbsthilfegruppe Wien" eingetippt, und habe folgende Seite erhalten: http://hilfe.wien.gv.at/content/de/1...o?senseid=1353
Dummerweise sind dies Gruppen von Betroffenen - aber wenn Du Dich auf den Webseiten dort etwas umschaust, oder auch einfach mal anrufst, wird man Dir ganz bestimmt Gruppen von Angehörigen nennen können.

Und nochmals vielen Dank für Eure Antworten... auch sowas hilft schon sehr weiter - jede kleien Aufmunterung hilft

Daher auch an Euch die unbedingte Bitte als Angehörige nicht aufzugeben. Es ist sicher schlimm "daneben" zu stehen, und herzlich wenig machen zu können. Mein Vater und ich stehen da erst am Anfang, unsere Kraftreserven anzuzapfen, und bereits jetzt merke ich manchmal wie schwierig das ist. Lasst Euch auf keinen Fall hängen... und wenns nicht anders geht, sucht selber Hilfe. Wir sind ja keine Maschinen, und auch als Angehöriger ist man mal mit der Kraft am Ende. Sucht Eure Möglichkeiten, diese Kraft immer wieder aufzupeppeln. Ihr helft damit nicht nur Euren kranken Angehörigen, sondern auch Euch selber

Und zum Abschluss: Auch während der schweren Phasen dieser Krankheit geht das Leben weiter. Ziemlich chaotisch und durcheinander... aber man muss sich immer wieder die schönen Minuten suchen - und die gibt es selbst jetzt

gruß
Booth
Mit Zitat antworten