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Alt 26.08.2006, 19:24
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Standard an Astrid

Liebe Astrid!
Es tut unheimlich gut, dass mir mal jemand sagt, ich hatte das Recht, so zu handeln! Ich habe mir damals nämlich auch gedacht, dass meine Mutter bestimmt nicht will, dass ich an der Situation zugrunde gehe. Doch meine selbstschützenden Reaktionen hat sie leider als böse gemeint interpretiert!

Das mit dem Ersatzpartner kenne ich, glaube ich, auch. Meine Mutter hatte zwar eine relativ gute Ehe, aber irgendwie war ich immer für ihre Probleme der Ansprechpartner.
Ich galt immer als die Zuverlässige, Starke, die alle Sorgen auf ihre Schultern nahm. Ob ich das wirklich war, oder ob meine Mutter mich nur so haben wollte, weiss ich nicht.
Das es nicht gut fü mich war, sieht man ja daran, dass ich seit meinem 14. Lebenjahr an Magersucht und episodenweise an Depressionen leide (die letze "Episode" dauert jetzt aber schon seit 2001, seit der Metastasendiagnose).

Gegen psychologische Hilfe wehre ich mich immer, ich habe vor 4 Woche erneut probiert, eine Behandlung aufzunehmen, aber die Termine muste ich wegen unwillentlichem Dauererbrechen immer absagen und hab dann aufgegeben.

Um die Magersucht kümmert sich meine Hausärztin, sie hat auch versucht, mich mit Antidepressiva zu behandeln. Aber als davon das Gewicht nach oben geschnellt ist, habe ich sie wieder abgesetzt- magersüchtig und depressiv ist irgendwie eine Zwickmühle...
Die Magersucht habe ich eigentlich soweit im Griff, dass ich mich notfalls zum Essen zwinge. Das klappt schon seit 8 Jahren ganz gut, ich habe mein Gewicht in dieser Zeit immer gehalten, aber als von den AD so zugenommen hatte, dann kommt wieder dieses Feeling "na gut, Körper, wenn du so fett wirst, dann hungere ich eben dagegen an". Nicht so gut
Zur Zeit kann ich aber essen, so viel ich will- ich muss mich ständig erbrechen, ohne zu wollen! Das ist garantiert psychosomatisch, aber man kann nix dagegen machn, und langsam bin ich schon sehr mager.

Ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft! Wie sieht es denn mit der Therapie bei Deiner Mutter aus? Bei meiner Mama waren die Metastasen nach der Chemo jeweils wieder fast ganz zurückgegangen, also kann man in so gut wie jeden Fall auf das beste hoffen!

Ich hatte seit der Diagnose tierische Angst, dass mein Mutter bald stribt, aber sogar mit Metastasen fast überall hat sie noch 5 Jahre gelebt, und nicht nur die 40 Wochen, die ihr prognostiziert wurden. Seit der ersten BK-Diagnose hat sie sogar noch 16 Jahre gelebt, mit vielen Hochs und Tiefs. Und die Behandlungsmethoden sind heute ja viel besser als 1990!

Liebe Grüsse, Kerstin
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Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht!
Mein Leben steht still, seit meine Mutter ging.
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