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Alt 07.09.2004, 20:21
Gast
 
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Standard Was können wir als Angehörige tun?

Liebe Nelly, Tina und Margit,

es ist schön, dass ihr so schnell geantwortet habt.

Über den genauen Stand der Krankheit weiß ich nichts. Ich muss dazu sagen, meine Schwiegereltern haben sich noch nie mit Krankheiten beschäftigt (noch nicht einmal zdf-Praxis oder eine andere Medizinsendung gesehen), das ist wohl etwas, was sie nicht umsetzen können. Ich für meinen Teil interessiere mich sehr für soetwas, weil ich mehr wissen will, Zusammenhänge erkennen will.

Das erklärt auch, warum die Informationen, die ich von meinen Schwiegereltern erhalte, immer sehr dürftig sind. Sie vertrauen auf die Ärzte, da sie - wie sie sagen - sowieso nichts von alledem verstehen. Ich habe mich mit der Erkrankung beschäftigt und sammle Informationen aus dem Internet, einfach auch um auf den Ablauf vorbereitet zu sein. Dankbar bin ich, dieses Forum mit seinen lieben Menschen gefunden zu haben. Ich habe viel von euch gelesen und muss sagen: Ich bewundere euren Mut und eure Tapferkeit.

Meine Schwie-Ma hat jedenfalls heute im Krankenhaus erfahren, dass sie keine Chemo erhalten wird, das Ganze soll mit Tabletten laufen. Chemo, so sagte die Ärztin, sei in ihrem Alter nicht mehr das Richtige (vielleicht zu anstrengend). Gegen die Appetitlosigkeit erhält sie Fortecortin. Habe versucht, im Internet Infos über dieses Medikament zu erhalten, aber so richtig blicke ich nicht durch. Das ist doch ein Cortison-Präparat, wieso soll das gegen Appetitlosigkeit helfen? Gegen Erbrechen nimmt sie MCP-Tropfen.

Auf jeden Fall wird sie das jetzt erst einmal ausprobieren, sagt sie.

Ich hoffe ja, dass es jetzt etwas besser wird. Was die Apathie und Erschöpfung betrifft, ich schätze, das ist Fatigue. Jedenfalls passt es zusammen. Eine psychologische Behandlung käme nie für meine Schwie-Ma in Frage. Sie hat es einfach nicht mit solchen Dingen, macht das lieber mit sich selbst aus. Aber ob das richtig ist?! Sie fühlt sich so sicherlich besser.

Vielleicht ist es auch eine Art Selbstschutz, nicht zu viel von alledem zu wissen. Wer weiß.

Wir werden jedenfalls so gut es geht versuchen Einfluss auf die Behandlung zu nehmen. Wir hinterfragen und weisen auf Dinge, die wir erfahren haben hin. Die alten Leutchen wissen von alledem einfach nichts.

Ich danke Euch und werde weiterhin im Forum mitlesen. Vielleicht muss ich euch ja noch einmal um einen Rat bitten.

Liebe Grüße,

Silke
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