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Alt 21.02.2006, 09:13
Anka254 Anka254 ist offline
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Standard AW: Lebenserwartung

Hallo Geli und Angi,

ich bin auch der Meinung, dass man eine Statistikzahl äussern sollte als Arzt, denn Verschleierung oder gewollte Unwissenheit nützt meiner Meinung nach niemandem. Wenn dann eine Zahl geäussert wird, kann ein Arzt dies aber gar nicht, ohne Jahre zu nennen.
Denn eine Diagnose, die z.B. Überlebenschance 0,5% heisst, ist wenig aussagekräftig. Da hat es doch mehr Hand und Fuss, wenn der Arzt sagt: 5% überleben die nächsten 3 Jahre.
Eine Zahl in Monaten ohne Prozente einem Patienten um die Ohren zu knallen, finde ich auch nicht richtig.
Bei meiner Freundin war ich dabei, als ihr gesagt wurde, dass sie ungefähr ein Jahr zu leben hat, aber sie hatte auch ausdrücklich danach gefragt.

Sie ist, was solche Dinge angeht, mir ähnlich.
Das ist aber eine Grundeinstellung zum Leben: Ich möchte auch wissen, wenn mein Mann mich betrügt oder Kollegen schlecht über mich reden; so hart es auch sein mag.
Meiner Meinung nach kann man schlimme Dinge nur dann ändern oder dagegen ankämpfen, wenn man den Feind kennt. Und je mehr man über den Feind weiss, desto besser kann man seine Waffen wählen.

Das alles gilt für meine Freundin und mich bei Krebs noch mehr als sonst im Leben.

Ist sicher Typsache. Kann mir aber immer gar nicht vorstellen, wenn jemand seine Diagnose gar nicht kennen möchte.
Ja klar, ich habe den Krebs ja nicht, werdet Ihr denken. Bin aber überzeugt, dass ich auch bei schwerer Krankheit diese Einstellung nicht ändern würde.

Gruss, Anka
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