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Alt 27.02.2010, 01:01
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Ingrid50 Ingrid50 ist offline
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Standard AW: Zuhause verstorben

Ich bins nochmal habe aus Versehen gesendet. Also nochmal. Mein 1. Mann starb vor 15 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er war 43 Jahre alt und die Ärzte gaben ihm noch ein Jahr. Er hat noch 5 Jahre gelebt und das schmerzfrei dank einer hervorragenden Betreuung in Heidelberg. Aber 1 Woche vor seinem Tod brach das Immunsystem zusammen und zu Hause wäre diese letzte Woche für ihn zur Qual geworden. Wir waren dann 1 Woche Tag und Nacht bei ihm im Krankenhaus unsere 3 Kinder kamen zu jeder Zeit wie es Ihnen möglich war und die Betreuung durch das Pflegepersonal war sehr liebevoll. Auch ich konnte mich bei den Pflegern und Schwestern ausweinen und wurde unterstützt. In den letzten 2Tagen erklärten mir die Ärzte wie ich die Morphiumdosierung einstellen konnte mit dem Hinweis ,wenn ich merken würde daß er sehr unruhig wäre sprich Schmerzen hätte ,ich die Dosierung auch erhöhen könne. Das war am Tag darauf der Fall und er ist friedlich eingeschlafen.
Bei meinem 2. Mann war das alles anders. Er hatte Kehlkopfkrebs und ist eigentlich buchstäblich verhungert. Er war nach Weihnachten2 Wochen wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus die Versorgung war denkbar schlecht und auf der Palliativstation war kein Platz da er keine Schmerzen hatte wollten die Ärzte ihn in ein Pflegeheim stecken. Ich habe ihn dann nach hause geholt und 10 Tage waren uns noch vergönnt. Der Pflegedienst war sehr gut.Es war immer die gleiche Schwester und sie stand im Notfall auch morgends um 6 auf der Matte. Da mein Mann durch Port ernährt wurde gabs halt den einen oder anderen Notfall. 3Tage vor seinem Tod sagte mir die Schwester5 vom Pflegedienst sie könne die Pflege daheim nicht mehr verantworten und rief den Notarzt. Kurz vorher war mein Mann zusammengebrochen und nicht mehr bei Bewußtsein. Als der Notarzt kam war er wieder bei Bewußtsein er wollte nicht ins Krankenhaus, aber ich habe mir das alleine ohne Pflegedienst und Hausarzt nicht zugetraut. Im KH kam er auf die gleiche Station wie vor 10 Tagen. 2 Tage ging es ihm noch gut und1 Tag vor seinem Tod sprach der Arzt doch tatsächlich mit ihm über ein Pflegeheim. Ich war fassungslos. An seienem Todestag rief das KH morgens um 7 an sein Zustand habe sich über nacht sehr verschlechtert. Ich ging sofort ins KH .Der Arzt kam fragte ob er die Porternährung abstellen könne, er würde Morphium empfehlen mein Mann wäre nicht mehr bei Bewußtsein und Morphium würde ein Hinübergleiten bedeuten. Ich saß fassungslos da. Ich wußte daß mein Mann vor allem nicht leiden wollte also habe ich zugestimmt. 8 Stunden später war er tot. Vom Pflegepersonal und von den Ärzten ließ sich die ganze Zeit niemand blicken. Heute sind genau 2 Wochen vergangen und ich grüble immer mehr darüber nach ob nicht noch ein Abschied möglich gewesen wäre.
Wie du siehst 2 völlig unterschiedliche Erfahrungen.
Ich weiß nur daß es bei meinem 1. Mann würdevoll und gut war. Über den Tod von Leo möchte ich noch gar nicht nachdenken. Von der Betreuung im KH her wars auf jeden Fall schrecklich.

Alles Liebe Ingrid
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