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Alt 11.02.2005, 11:18
Gast
 
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Standard fühlt jemand auch so?

Hallo!

Mein Vater liegt nach einem langen Weg (nach Behandlung eines Rachenkarzinoms wurde nun inoperabler Darmkrebs festgestellt) nun im Sterben. Kurz nach der Diagnose habe ich ihm die Wahrheit über seinen Zustand gesagt. Er wusste es irgendwie selbst schon, vielleicht auch schon viel länger, während wir alle noch an Besserung dachten. Es war schwer, aber gut ...und für alle Beteiligten wichtig mit ihm darüber zu sprechen. Ich weiss nicht, ob ich es geschafft hätte, wenn ich nicht vorher darüber gelesen hätte (z.B. Anne-Marie Tausch: Gespräche gegen die Angst).
Meine Mutter wollte es ihm gar nicht sagen, vielleicht habe ich ihm in ihren Augen (und meines Bruders) die Hoffnung genommen. Aber er meinte, er wäre zwar traurig, aber zugleich erleichtert. Und es war ganz wichtig für ihn, dass wir alle gut zurechtkommen und alles geregelt ist. Ich glaube, jeder Mensch spürt es, wenn es nicht mehr weiter geht. Die Aufmunterungen meiner Mutter oder Bemühungen (trink doch was, ...) haben meinen Vater auch eher wütend gemacht. Und letztendlich war es auch für mich befreiend, diesen Schritt zu machen. ...Wir haben sogar auch noch zusammen gelacht.
Wünsche Euch allen viel Kraft ...und folgt Eurer Intuition.
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