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Alt 21.12.2008, 12:25
Bea51 Bea51 ist offline
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Standard AW: Plötzlich Probleme beim Laufen

Ich möchte kurz darüber schreiben, was wir in der letzten Woche erlebt haben!

Nach dem Gespräch mit dem Hausarzt meiner Mutter bin ich davon ausgegangen, dass alles geklärt ist und wir die erforderlichen Schritte bezüglich der Unterbringung im Seniorenheim anschieben können. Leider hatten wir uns gründlich geirrt!

Nachdem wir am vergangenen Donnerstag nach zahlreichen Telefonaten feststellen mussten, dass es aussichtslos ist, in unserer Nähe oder zumindest in der Kreisstadt kurzfristig einen Platz zu bekommen und auch das uns angebotene Zimmer in der Nähe (ca. 10 Min Fußweg entfernt) nicht mehr zur Verfügung steht, waren wir ratlos! Glücklicherweise erhielten wir überraschend einen Anruf der Leiterin eines besonders schönen Heimes mit der Auskunft, dass dort plötzlich ein Zimmer zum 23.12.08 frei geworden ist. Wir haben uns nachmittags sofort den Raum angeschaut, allerdings ohne meine Mutter, da sie zeitgleich einen längeren Physiotherapie-Termin hatte. Und - natürlich haben wir bereits zugesagt, dass sie dort einziehen wird, weil es ja keine Alternative gibt. Sonst wäre auch dieses Zimmer anderweitig vergeben worden! Mein Mann und ich sind mit unseren Möglichkeiten am Ende angekommen - jetzt sind professionelle Pflegekräfte erforderlich!

Als wir meiner Mutter dann von dem „gefundenen“ Platz im Seniorenheim berichteten, meinte sie nur, dass sie sich das finanziell nicht leisten kann, wir sollten uns etwas anderes ausdenken. Und außerdem hätte der Hausarzt ihr ja auch gesagt, eine Pflegestufe bekäme sie so schnell nicht. Das sei ihr zu teuer und ihr Erspartes, von dem sie einiges zu ihrer Witwenrente dazulegen müsste, wäre bereits spätestens nach einem Jahr schon aufgebraucht. Und woher soll sie dann das Geld nehmen?!!!!!!!????!!!!!

Ich ahnte schon seit längerem, dass sie über ihre Krankheit nicht viel weiß (bzw. wissen will) und es nicht nur normale „Verdrängung“ ist, und fragte sie daraufhin vorsichtig, wie sie denn eigentlich ihren Zustand einschätzt.
Ich möchte Euch jetzt nicht mit Details aufhalten, aber meine Mutter war fassungslos, als ich (ausgerechnet ich, die ich nie diejenige sein wollte!!!) ihr nun sagen musste, dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Sie meint, die Schmerzen und die Schwäche in den Beinen kämen nur von ihrem kaputten Rücken. Von Krebs hat kein Arzt jemals etwas zu ihr gesagt! Die Bauchspeicheldrüse sei in Ordnung, es hatten sich bei allen Untersuchungen keine Veränderungen gezeigt. (Ja - das hat sie wirklich gesagt - glaubt es mir!!!)

Daraufhin habe ich den Hausarzt meiner Mutter angerufen und ihm die „Entwicklung“ geschildert (obwohl mein Mann mir davon abgeraten hat, weil er meint, dass sei jetzt unsere Sache und wir sollten dem Arzt nicht auf die Nerven gehen....). Er war glücklicherweise sofort bereit, noch einmal mit meiner Mutter zu telefonieren, da gerade in diesen Tagen (Weihnachten steht vor der Tür! Urlaub des Hausarztes!) die Zeit so knapp ist und hat abends ein ausführliches Gespräch mit ihr geführt, von dem er uns gleich danach auch in Kenntnis setzte. Ihm gegenüber war sie sehr einsichtig und sieht nun ein (???), dass die finanzielle Frage in dieser Situation keine Rolle spielen darf.

Natürlich ist uns klar, dass es jedem Menschen schwer fällt, aus der gewohnten Umgebung in ein Pflegeheim umziehen zu müssen, aber eine solche „Zuspitzung“ haben wir uns nicht annähernd vorstellen können.

Jedenfalls haben wir gestern den Heimvertrag zugeschickt bekommen und meine Mutter muss ihn „nur“ noch unterschreiben. Er gilt zwar schon ab dem 23.12.08 - und natürlich werden wir sie nicht einen Tag vor Heiligabend dort „abliefern“. Aber es ist leider so (das sagt der Arzt auch ganz deutlich!) -die Zeit drängt, warten geht nicht mehr. Also werden wir versuchen, am nächsten Sonnabend den Umzug meiner Mutter hinzubekommen. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass es klappt!

Nun ja - irgendwie geht alles weiter, auch wenn man es nicht glauben kann, weil man „mitten drin“ steckt in den Problemen und der Blick in die Zukunft getrübt und fast unmöglich ist!

Euch allen, die Ihr das lest

geruhsame Feiertage und gaaaaanz viel Kraft

Beate
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