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Alt 12.10.2013, 22:31
Rapha Rapha ist offline
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Registriert seit: 12.10.2013
Beiträge: 1
Standard Mama gestorben

Hallo,

Ich bin neu hier, hab aber in der Vergangenheit schon öfter hier mitgelesen und da ich dieses Forum immer als sehr hilfreich empfunden habe, bin ich nun auch beigetreten.

Ich bin jetzt 28 Jahre alt und meine Mama war nicht "nur" meine Mama, sondern auch meine allerbeste Freundin und der wichtigste Mensch in meinem Leben.

Vor ca einem Monat ist meine Mama an Krebs gestorben. Sie ist 63 Jahre alt gewesen.

Ihr ging es bis auf die letzten Wochen ganz gut, obwohl sie immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hatte. Dennoch kam ihr Tod für mich jetzt ziemlich plötzlich.

In den ersten Wochen ging es mir ganz gut, was mich selbst erstaunt hatte und ich mich schon gefragt habe, ob irgendwas mit mir nicht stimmt. In den letzten Wochen, nachdem die Ärzte und sagten, dass es nicht mehr lange gut gehen werde, war ich sehr verzweifelt. Immer wieder Gedanken wie "ohne Mama weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll". Allerdings nur, wenn ich nicht bei ihr war, da ich es ihr nicht noch schwerer machen wollte.

Und dann war sie tot und ich konnte nur sehr wenig weinen.
Ich hatte/habe ein sehr schlechtes Gewissen deswegen... Weil alles irgendwie so wie vorher weitergeht... Teilweise denke ich mir, sie muss doch denken, es wäre mir "egal", dass sie nicht mehr da ist! Es ist irgendwie komisch.

Manchmal gibt es Sekundenbruchteile, in denen ich denke, ich gehe nachher zu ihr, um unsere Geliebten "Käffchen" zu trinken... Im selben Moment erinnere ich mich, dass sie ja gar nicht mehr da ist.

Momentan kommen immer wieder (und immer öfter) Momente, in denen die Welt für mich zusammenbricht. Meistens nur, wenn ich alleine bin, obwohl mir alleine sein eigentlich nicht schwerfällt.

Dann kommt noch dazu, dass mein Freund (wir sind schon sehr lange zusammen) mir in ihren letzten Wochen einen Heiratsantrag gemacht hat, auch damit sie "wenigstens" noch das mitbekommt. Sie hat sich sehr, sehr gefreut!

Ich hatte mich immer so auf die Hochzeitsvorbereitungen gefreut... Wie oft hab ich mit Mama darüber geredet, was wir dann alles machen... Wie schön die gemeinsamen Planungen und dann der Hochzeitstag wird... Jetzt weiß ich gar nicht, wie ich mich ohne sie auf den Tag freuen soll...

Sorry, dass der Text so lang geworden ist! Ich bin jemand, der selbst mit den engsten Freunden nur schwer über Gefühle sprechen kann und hab mir jetzt mal alles (zumindest ansatzweise) von der Seele geschrieben.
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