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Alt 11.09.2007, 17:44
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Beitrag AW: Wie kann ich helfen?

Hallo Julia,

manchmal hilft es, einfach nur da zusein und zuzuhören. Da mußt du gar nichts sagen. Das Gefühl, daß jemand zuhört und mitfühlt hilft ungemein, kann ich dir sagen.

Als meine Freundin die Diagnose BK bekam (das war 2 Monate bevor ich meine Diagnose EK bekam), da saß ich am Telefon und wußte überhaupt nicht, was ich sagen sollte. Ich war total hilflos und habe dann blöderweise von meiner Kollegin erzählt, die Brustkrebs mit Knochenmetas hat und ihre Prognose 5 Jahre lautete! Ich war vielleicht ein Hirni!!!!

Meine Freundin hat's nicht übel genommen, hat aber gemeint, daß ihr das nicht hilft und damit hat sie auch absolut Recht.

Ich konnte 2 Monte lang nicht wirklich mit der Krankheit umgehen, wußte nicht, wie ich ihr begegnen, wie ich ihr helfen konnte. Dann bekam ich meine Diagnose und von da an funktionierte unsere Kommunikation wieder.

Ich will natürlich nicht sagen, daß es besser ist, wenn man selber auch erkrankt ist. So habe ich das jetzt nicht gemeint, aber vielleicht sollte man doch irgendwie versuchen, sich in die Situation hineinzuversetzen und wenn man wirklich nicht weiß, was man tun oder sagen soll, dann soll man einfach schweigen, aber dem anderen das Gefühl geben, daß man da ist und zuhört.

Als meine Freundin erkrankte (sie ist genauso alt wie ich), war ich psychisch ziemlich down und habe mir immer vorgestellt: das könntest auch du sein! Welch ein Wahnsinn! Ich hatte dann zwar Eierstockkrebs, aber meine Ängste haben Gestalt angenommen. Horror!

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

Alles Gute für deine Tante und daß sie sich fängt. Meine Freundin lebt auch in einer unglücklichen Ehe mit 2 pubertierenden Kindern. Sie muß unbedingt ihr Leben überdenken und etwas ändern. Auch bei deiner Tante wäre eine Trennung vielleicht nicht das Schlechteste. Vor allem muß sie die Belastungen loswerden, das hat die Krankheit begünstigt.

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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