Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 29.12.2015, 15:49
Tinax Tinax ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 03.06.2015
Beiträge: 3
Standard Mutti, ich vermisse Dich so sehr...

Mutti, ich vermisse Dich so sehr... Meine Mutti ist am 18.06.2015 im Alter von 63 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Im Oktober 2013 hat sie die Diagnose erhalten; hat so tapfer gekämpft; Sie hat immer gesagt "ich mache alles, ich will doch noch eine Zeit bei Euch bleiben", Sie hat von November 2013 bis ca. April 2015 fast durchgehend jede Woche Chemo bekommen, man wusste ja, das irgendwann zu Ende geht. Aber dann so schnell... Bis Ende Mai 2015 war noch alles wie immer... am 07.06.2015 habe ich das letzte Mal so richtig mit Ihr gesprochen, ich glaube sie hat gespürt das Sie nicht mehr viel Zeit hat... es war ganz komisch... sie hat mich in den Arm genommen und mir gesagt, das Sie mich lieb hat. Meine Mutter konnte schlecht gehen, aber an dem Tag hat sie sich zum Fenster gequält und mir auf dem Fahrrad hinterher gewinkt. Am nächsten Tag rief mich mein Stiefvater an und meinte Mutti will das Bett nicht mehr verlassen und isst und trinkt nichts mehr (das bedeutet schon was, meiner Mutter konnte es noch so schlecht gehen, das Bett hat sie immer verlassen).
Ich bin dann von der Arbeit gleich zu Ihr, Sie lag im Bett und hat mich nur angeschaut...
Was mich am meisten belastet... Sie hat nicht mehr gesprochen. Ich habe gedacht ich könnte noch mit Ihr reden, das es so von heute auf morgen war... Na, ja... die ersten 1 - 2 Tage war sie noch viel wach und hat uns angeschaut. Dann musste sie vom Palliativteam mehr Schmerzmittel bekommen und sie hat fast nur noch geschlafen. Die Ärzte und das Palliativteam hat immer gesagt, meine Mutter wäre echt ein Wunder... jeden Tag haben Sie gesagt, heute würde meine Mutter einschlafen... aber so wie sie die 20 Monate gekämpft hat, so hat sie auch am Ende gekämpft 10 Tage lang... sie konnte einfach nicht loslassen. Mein Bruder und ich haben Ihr immer gesagt "wir haben Dich lieb, es ist ok, Du darfst loslassen"; mein Stiefvater konnte es aber nicht... die Schwester vom Palliativteam meine dann er sollte Ihr auch sagen, das sie gehen darf. Er hat es ihr dann am 17.06. gesagt, am 18.06. ist sie dann morgens um 7.45 Uhr eingeschlafen.

Ich wusste die ganze Zeit das die Krebsart nicht ohne ist, das es bei Ihr keine Heilung gibt, ich hatte aber immer noch gehofft, das es noch ein bisschen dauert. Ich weiß, meine Mutti braucht jetzt keine Schmerzen mehr zu haben und auch keine Angst mehr... aber es tut so weh, ich vermisse Sie so unheimlich! Wir beide hatten ein ganz enges Verhältnis... waren beste Freundinnen... ich weiß nicht wie ich weiter machen soll!

So ist jetzt ein bisschen lang geworden... ist auch ein bisschen durcheinander, aber ich hoffe Ihr kommt damit klar.

Lieben Gruß
Eure Tinax
Mit Zitat antworten