Einzelnen Beitrag anzeigen
  #9  
Alt 28.12.2005, 11:50
Anemone Anemone ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.11.2005
Beiträge: 533
Standard AW: Ab wann ist ein Tumor groß...

Hallo liebe Silke,
zuerst einmal unbekannterweise viele herzlich Grüße an Dich und Deine Lieben. Ich kann so gut mit Euch fühlen. Wir wissen seit einem Dreivierteljahr, dass mein lieber Mann (65 J.) an unheilbarem, inoperablen BSDK erkrankt ist. Es war ganz ähnlich wie bei Deinem Schwiegerpapa. Er lehnte sofort eine OP ab, wollte unter keinen Umständen ins Krankenhaus und wird seit März von einem sehr guten Onkologen ambulant behandelt. Natürlich haben wir (meine erwachsenen Kinder und ich) versucht, ihn dazu zu überreden, sich in einem dafür spezialisierten KH behandeln zu lassen. Letzten Endes haben wir seinen Wunsch akzeptiert, sich nicht operieren zu lassen. Er bekam über 20 mal Chemotherapie (ebenfalls ambulant). Leider sind sowohl der Tumor als auch die Metastasen weiter gewachsen. Mittlerweile wurde die Chemo beendet, weil sie ihn zu sehr belastet. Zum Glück hat er bis jetzt kaum Schmerzen, ist allerdings sehr schwach, aber das Wichtigste für ihn ist, dass er zu Hause in seiner vertrauten Umgebung sein kann. Wie lange wir noch beieinander sein können, wissen wir nicht, auch unser Arzt kann und will sich da nicht festlegen.
Was Deinen Mann anbetrifft, habe ich ganz viel Verständnis für ihn. Auch für unsere Kinder ist es unendlich schwer zu akzeptieren, dass sie ihren geliebten Papa irgendwann demnächst verlieren werden. Auch wenn es für Dich vielleicht neu und sehr erschreckend ist, ihn so oft weinen zu sehen, nimm ihn einfach in den Arm und weine mit ihm, falls Dir das hilft. Man kann nicht immer stark sein, auch wenn man es so sehr möchte. Ihr habt das Recht, sehr traurig zu sein. Es dauert ziemlich lange, bis man einigermaßen mit dieser schrecklichen Diagnose umgehen kann.
Was die Weiterbehandlung Deines Schwiegerpapas betrifft, sagt ihm, welche Möglichkeiten es evtl. für ihn gibt, aber lasst ihn selbst entscheiden. Es ist sein Leben.
Ich denke oft an Euch und wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Liebe Grüße und eine feste Umarmung,
Anemone
Mit Zitat antworten