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Alt 11.08.2006, 21:42
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sywal sywal ist offline
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Standard AW: Liposarkom: Bestrahlung

Liebe Rice!

Wie du den Zustand deiner Mutti beschreibst, kann wohl Chemotherapie nicht in Erwägung gezogen werden. Ob nun die Strahlentherapie unmittelbare Nebenwirkungen hat hängt wohl von der Dosis und dem Hautzustand ab.

Glaube aber, daß deine Mutti entscheiden sollte ob sie sich auf die Strahlentherapie einlassen will. Und wenn es ihr irgendwann einmal zu viel ist, kann sie ja unterbrechen oder aufhören. Ein gegebenes Ja zur Therapie ist kein unabänderlicher Vertrag.

Wenn du als Berufstätige keine Hilfe bei der Pflege deiner 100% bettlägrigen Mutti hast wäre zu überlegen, ob sie nicht in einem Art Hospiz besser aufgehoben wäre, vielleicht auch nur für die Zeit der Strahlentherapie. Sie wäre nicht den ganzen Tag alleine und immer Hilfe in der Nähe. Dort können ggf. Schmerzen oder Nebenwirkungen gut therapiert werden und auch das Organisatorische, wie z.B. die Probleme mit der ambulanten Strahlentherapie (Abholung usw.) würden sich erledigen.

So viel ich weiß kann man in solch einem Haus jederzeit und zeitlich uneingeschränkt zu Besuch sein. Zu bedenken wäre allerdings, daß sehr oft Patienten solch ein Hospiz mit einem "Sterbehaus" gleichsetzen und sich abgeschoben fühlen. Es gibt aber auch Patienten, die immer wieder auf ein paar Wochen nach Hause können, weil es ihnen wieder besser geht. Auch hier sollte deine Mutti entscheiden bzw. alle Für und Wider gut besprochen sein.

Ich möchte jetzt nicht pietätlos erscheinen, aber wichtig ist auch, wie sich deine Mutti ihre nächsten Wochen vorstellt. Es gibt z.B. sehr gute Schmerzmittel die gemäß Studien, als möglicherweise unerwünschte Nebenwirkung, die Lebenserwartung (oder das Leiden) etwas verkürzen können aber eben Schmerzfreiheit erwirken aber nicht gerne angewandt werden. So wie ich es mitbekomme wäre es dann deine Aufgabe, den behandelnden Arzt darauf anzusprechen. Am Günstigsten ist hier die schriftliche Form bzw. eine Patientenverfügung.

Letztendlich kann ich dir nur empfehlen, jede öffentliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, die du als pflegende Angehörige bekommen kannst. Im Krankenhaus müßte es einen Sozialarbeiter geben, der für solche Auskünfte zuständig ist.

So wünsche ich euch beiden die richtigen Entscheidungen und noch eine schöne, liebevolle Zeit miteinander.

Liebe Grüße
Sywal
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