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Alt 14.09.2019, 10:05
Stern1977 Stern1977 ist offline
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Standard AW: Vater hat Bauchspeicheldrüsenkrebs: Schock

Mein Vater ist vor 1,5 Wochen ganz überraschend schnell verstorben. Damit hat er der Krankheit BSDK quasi nicht "den Schnitt versäumt", sondern ist ganz brav innerhalb des halben Jahres geblieben, das bei den meisten Fällen zwischen Diagnose und Tod liegt. Und er hatte wirklich gedacht, dass er es länger schafft. Aber die Krankheit hat sich gesagt, "du kommst nicht davon!" (Sorry, es klingt vielleicht unpassend, aber die letzten Wochen waren so schlimm, da kommen einem solche Gedanken...).

Es ging im verhältnismäßig gut, er war auf einem guten Weg, hatte schon wieder Pläne (Hörtest, neue Brille, Konzertbesuch)... Aber dann ging der Sterbeprozess in einer Wucht und Massivität los, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Am Wochenende hatte er Schmerzen, am Montag war er im Krankenhaus und bestand nur noch aus Schmerzen (die er nicht verorten konnte), hatte Fieber und eine Sepsis, am Dienstag hat er nur noch unter Morphium geatmet - und ist in der Nacht gestorben.

Wahnsinn... Aber es tröstet mich sehr, dass er nicht lange gelitten hat. Gerade das Leiden und die Schmerzen können ja bei dieser Krankheit ganz anders aussehen am Ende.

Und er hat es bis zuletzt geschafft, sich die Hoffnung aufrecht zu erhalten... Hat nie gegoogelt, was die Diagnose bedeutet. Das hätte ich nicht geschafft... Ich habe schon zum Teil Abschied genommen, als die Diagnose stand (- weil ich bei einer Freundin und ihrer Mutter das alles schon einmal erlebt hatte...). Damals als die Diagnose kam habe ich genau so viel geweint wie jetzt. Mit ihm durfte ich gar nicht so direkt sprechen, meine Mutter und mein Bruder fanden mich zu negativ. "Papa schafft das." Und jetzt ist sogar meine negative Version noch weit übertroffen worden. Ich hätte damit gerechnet, dass er noch 1-2 Jahre hat.

Es ist krass, wie wenig man diese Krankheit überhaupt beeinflussen kann. Mein Vater wurde operiert und hatte eine harte Chemotherapie - und gestorben ist er sehr wahrscheinlich (wenngleich wir es nie ganz genau wissen können) an Tumorwachstum irgendwo im Körper, welches die Organe versagen ließ. Man steht daneben, sieht fast stündlich Veränderungen - und kann es nicht fassen.

Geändert von Stern1977 (14.09.2019 um 10:09 Uhr)
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