Einzelnen Beitrag anzeigen
  #42  
Alt 25.01.2006, 10:21
leonore leonore ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.07.2005
Beiträge: 182
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

guten morgen mein liebster, wieder eine schlaflose nacht, eine nacht voller tränen und des gefühls, dass mein leben inhaltslos ist. ich weiß, dass ich nicht so denken soll oder darf, ich habe ja die kinder und die enkel, aber sie können dich nicht ersetzen. auch nicht maxl und anton. du fehlst so sehr und ich muss mich wirklich zwingen meine alltäglichen probleme zu meistern. die große ist mit ihren kindern seit ein paar tagen da, schon wieder wird die wohnung umgeräumt - sie wollen alle, dass das häusle gemütlicher wird, sie hoffen, dass ich dann mit der trauer besser fertig werde. das sind nur äußerlichkeiten - mein inneres kann ich noch nicht ändern. ich bin zwar immer noch in therapie, aber der weg ist noch so weit. ich versuche ja mich wieder in den griff zu bekommen, aber ohne deine kraft und liebe ist es so schwer, ich habe immer das gefühl, ich mache zwei schritte vor und doch wieder drei zurück. wo ich auch bin und was ich auch tue, ich denke an dich, frage mich, was würdest du jetzt tun oder sagen. ich liege im bett und sehe immer wieder die letzten tage deines lebens als du auf der palliativstation lagst, sehe deinen kraft und die liebe in deinen augen, sehe auch, dass du selbst da nicht verzweifelt warst, obwohl du gewusst hast, dass du sterben musst. selbst da hast du mir noch kraft gegeben, um mit der situation fertig zu werden. und wie hast du dich gefreut, wenn ich wieder schweinebacke zu dir gesagt habe, darüber hast du dich immer köstlich amüsiert. ich weiß heute nicht mehr, wie wir auf dieses wort gekommen sind. aber es war immer so liebevoll gemeint - ich glaube weil wir beide mit leidenschaft bäckchen gegessen haben. du hast mit den pflegerinnen und ärzten geschäkert, hast dich selbst wegen deiner schwäche auf den arm genommen. ach mein schatz, es sind so viele erinnerungen und sie tuen so verdammt weh. warum kann kein wunder geschehen und du stehst plötzlich wieder da und sagst, es war alles nur ein albtraum. ich weiß, dass das irrational ist aber trotzdem wenn es so wäre, ich hätte an dieses leben keinen wunsch mehr. ich liebe dich so unendlich deine tieftraurige leonore
Mit Zitat antworten