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Alt 09.02.2002, 14:28
Gast
 
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Standard Trauer - und kein Ende?!

Liebe Kajta,

es tut mir leid, daß ich soviele traurige Erinnerungen bei Dir wachgerufen habe. Die Sache mit dem Testament ist natürlich übel, vor allem in einer Zeit, in der es einem ohnehin schon schlecht geht. Ich glaube aber schon, daß Dein Papa die Zeit mit Dir auch genossen hat. Höre einfach auf Dein Herz und nicht auf ein Stück Papier, das er vor Jahren geschrieben hat.

Richtig reden konnte ich mit meinem Mann über meine Gefühle auch nicht. Ich habe allerdings auch nicht das Gespräch mit ihm gesucht wenn ich ehrlich bin. Vielleicht brauchte ich auch genau das - einen Menschen, der den Alltag wieder beginnt, der mir seine Schulter zum weinen anbietet, ohne viel Worte zu verlieren. Trotzdem fühlte ich mich auch sehr einsam aber das gehört wohl zum Abschied nehmen mit dazu.

Mein Vater hat mich auch nicht gerne an der Hand genommen und als Kind konnte ich das auch nicht verstehen. Es gab aber so viele andere Momente, in denen ich erkannte, wieviel ich ihm bedeutet habe. Als er dann krank wurde, hat er sich ohnehin sehr verändert. Auf der einen Seite war er unsagbar liebesbedürftig und hat sich die ganzen Streicheleinheiten geholt, die er zuvor ruppig abgewiesen hatte und auf der anderen Seite war er auch unglaublich wütend und aggressiv. Manchmal war es ganz schön schwierig mit ihm umzugehen, das eigene Gefühlschaos war ja auch noch da.

Wie geht es Dir jetzt eigentlich? Ich hoffe jedenfalls wieder etwas besser und wünsche Dir alles Gute.

Liebe Grüße
Sandra
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