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Alt 06.02.2008, 11:08
Nadine75 Nadine75 ist offline
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Standard AW: Tumor in der Speiseröhre

Hallo,

in den letzten Monaten st viel passiert bei uns und es gab viel Positives, aber jetzt plagen uns wieder viele Sorgen. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann uns darüber berichten, aber der Reihe nach… .

Nach den ganzen Untersuchungen haben die Ärzte sich im September 07 vorerst gegen eine OP entschieden, da der Tumor zu groß war. Als bekam mein Dad 5 Wochen Bestrahlung und die erste und fünfte Woche zusätzlich noch Chemo. Alles in allem hat mein Vater diese Therapie einigermaßen gut überstanden, aber das Beste war, dass der Tumor sich so gut zurück bildete, dass „nur“ noch Unebenheiten in der Schleimhaut zu sehen waren.

Alle waren happy und die OP wurde für den 14.01.08 angesetzt. Die Operation verlief planmäßig (2/3 der Speiseröhre wurde entfernt + Magenhochzug) und die sicherheitshalber entfernten Lymphknoten waren auch gesund!!!
Nach der OP war mein Vater richtig gut drauf du war schon zweimal am Tag aus dem Bett draußen im Stuhl. Er wurde sogar von den Ärzten als Vorzeigepatient bezeichnet.
Und dann fing das Elend an. Er bekam Wasser in der Lunge und der Kanal, der die Lymphflüssigkeit transportiert schloss sich nicht von selbst. Die Lymphflüssigkeit im Brustkorb verursachte Atemnot und er wurde wieder operiert und der Kanal geschlossen. Dann dachten wir, dass es jetzt aufwärts geht, aber dem war nicht so. Nach unendlich vielen CT´s, Röntgenaufnahmen, Punktionen und Drainagen, stellten die Ärzte fest, dass die Verbindungsstelle zwischen Speiseröhre und Magen undicht ist und wieder Flüssigkeit in den Brustkorb läuft. Also wurde in einer dritten OP ein Stent eingesetzt, die Flüssigkeit und entzündetes Gewebe entfernt und alles gespült. Da er durch die Atemnot natürlich auch Panik bekam, haben sie meinen Pas seit dem 24.01. in ein „künstliches Koma“ gelegt.

Seit letzter Woche scheiden die Nieren nicht mehr gut aus und deshalb übernimmt diese Funktion jetzt eine Nierenwäsche. Durch das viele eingelagerte Wasser ist er total „aufgeschwemmt“ und dadurch auch sehr entstellt. Es tut so weh ihn so zu sehen. Meine Mutter und ich wechseln uns immer ab und besuchen ihn jeden Tag.

Wir sind beide total fertig und hoffen jeden Tag auf eine positive Nachricht. Jeder Arzt erzählt was anderes. Eine Ärztin hat uns auch schon schonungslos gesagt, dass wir gerne auf ein Wunder hoffen dürfen, aber mehr auch nicht. Andere sagen wiederum, dass wir viel Geduld brauchen und alles sehr langsam aufwärts geht. Dass er nicht wegen einem Schnupfen auf der Intensivstation liegt und invasiv beatmet wird, wissen wir auch, aber die Hoffnung stirbt zuletzt und die Ärzte sagen auch, dass er unheimlich kämpft.
Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr worauf wir warten bzw. was jetzt zuerst besser werden muss. Die Einen sagen, dass Gasaustausch in der Lunge funktioniert nicht, andere Ärzte sagen, dass er eine Sepsis hat und diese sich erst zurückbilden muss.
Es muss doch jetzt endlich mal eine ganz kleine Besserung eintreten.

Kennt sich jemand damit aus und kann uns vielleicht ein bisschen Mut machen?

Danke & Gruß
Nadine
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