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Alt 23.12.2016, 23:32
lotol lotol ist offline
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Registriert seit: 10.04.2016
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen77,

Zitat:
Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen.
Es tut mir sehr leid für Deine Mutter, Dich und Eure Familie, daß Metastasen gefunden wurden.
Verständlich, wie sehr Dir das den Boden wegzieht.

Zitat:
Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen.
Zwischen der Diagnose "nicht mehr geheilt werden können" und an einem Krebs "sterben zu müssen", liegt i.d.R. schon noch einiges an Zeit zwischendrin.

Wieviel das ist/sein könnte, kann niemand genau sagen, weil er dazu alle Einflußfaktoren bei Deiner Mutter genau kennen müßte.
Was ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Damit will ich Dir sagen:
Man kann hier zeitlich gar nichts generalisieren, weil sich Ärzte an Statistiken orientieren; d.h. bei Diagnosen "Durchschnittswerte" prognostizieren.
Die paar Monate bis zwei Jahre sind solche Durchschnittswerte.

Im Einzelfall, der ja irgendwo (unbekannt) in der Streuung von Statistiken liegt, kann das aber auch ganz anders sein.
Nimm also bitte nicht von vornherein den schlechtesten Fall an, sondern hoff einfach, daß Deine Mutter noch erheblich länger lebt als ein paar Monate.

Zitat:
Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es...
Das sind alles unsinnige Fragen, mit denen Du Dich nur selbst "fertigmachst".
Versuch bitte, solche Fragen, auf die es ohnehin keine Antwort geben kann, einfach "abzuwürgen".

Am Anfang ist das etwas schwierig - aber es ist machbar.
Am besten geht es, wenn Du Dich selbst "ablenkst", indem Du Dich auf etwas ganz anderes konzentrieren mußt.
Streich z.B. Deine Wohnung oder arbeite sonstwas, das Dich "beansprucht" und ablenken kann.

Verbring auch Du Weihnachten gut mit Deinem Kind.
Vielleicht kannst Du ja auch mal Befreundete besuchen, die Dich etwas "aufbauen" können?
Ich meine damit Befreundete, nichts mit Eurem "Familiendrama" zu tun haben und Dich deshalb ebenfalls "ablenken" können.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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