Einzelnen Beitrag anzeigen
  #63  
Alt 19.12.2003, 18:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Verstorbene standen am Bett meines Papas

Mein Papa hat auch Menschen gesehen die wir nicht sehen konnten. Wir haben es, wie viele wahrscheinlich, als Nebenwirkung des Morphiums abgetan. Wollten es einfach nicht wahrhaben was da passiert. Es ging doch alles so schnell :-(. Von der Diagnose bis zum Tod nur 3 Monate. Wir haben auch nicht offen übers Sterben gesprochen, wir hatten da Angst vor! Ich habe auch oft gemeint, nicht mehr durchhalten zu können, so machtlos zusehen zu müssen.
Diese Hilflosigkeit. Mein Paps konnte zum Schluss nicht mehr richtig sprechen, er wollte uns aber immer noch etwas sagen. Es mir tut so weh! Seine traurigen Augen, diese kleinen Tränen von ihm. Ich wollte ihn nicht alleine gehen lassen, und glaube mir Innah, wenn es so weit ist bist auch du stark genug. Ich hatte auch Herzschmerzen, Schwindelgefühle ect, kann dir da gut nachfühlen. Ich glaube auch ganz fest, das der Sterbende es beeinflussen kann, ob er alleine sein möchte oder nicht. Mein Paps hat auf uns gewartet und ich bin heute unheimlich dankbar, das er mich dabei haben wollte. Er hat mir die Angst vor dem Tod (nicht vor dem Sterben) genommen. Marcel schrieb das der Körper seiner Oma leer wirkte. Dieses Gefühl hatte ich auch bei meinem Paps. Auf einmal war sein Körper mir irgendwie so fremd, so leer, aber im Raum war so ein Frieden. Man kann diese Eindrücke einfach schwer beschreiben.
Alles Liebe
faith