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Alt 25.05.2009, 20:35
Mellanie Mellanie ist offline
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Standard AW: Mein Sohn hat Leukämie

Hallo,

vielen vielen Dank für eure "Aufmunterungen". Es tut gut, zu wissen, das es hier Menschen gibt, die einen verstehen und unterstützen können. Doch es tut auch immer wieder weh, von den Schicksalsschlägen der anderen zu lesen.

Heute war der 1.Tag der ersten Chemobehandlung. Mein Großer hat diese zum Glück gut überstanden. Bis auf ein wenig Übelkeit hatte er keine Anzeichen für Nebenwirkungen. Jetzt wollte er verständlicherweise einfach nur noch seine Ruhe haben und schlafen, er ist ja im Krankenhaus.

Danke Karin, Aufmunterungen weiter zu kämpfen, bauen einen immer auf.

Sabine, ich wünsche dir, deiner Tochter und euer Familie alles Gute das auch ihr diese schwere Zeit positiv beenden könnt.
Für die Kinder ist es sehr sehr wichtig einen solange wie möglich, möglichst normalen Alltag zu leben. Hinterher ist es nicht mehr möglich, aber wie du auch sagst, ab und zu reiten, auch wenn es nur kurz ist, es gibt den Kindern soviel. Ich merke das ja auch bei Oliver, er hat sich damit wunderbar abgelenkt und er meint auch er würde sich so freuen wenn dass alles ab und zu dann noch möglich sein wird.
Wie sieht es denn jetzt nach der neuen Chemo bei deiner Tochter aus? Hat sie diese besser vertragen?
Mein Großer ist sowieso schon sehr weit für sein Alter, aber ich merke auch jetzt schon, wie er mit einigen Sachen einfach anderes umgeht und sie mehr zu schätzen weiß. Einfach die ganz kleinen Momente im Leben.
Haarausfall etc. sind alles Dinge, mit denen man sehr gut leben kann, wenn man danach geheilt ist. Obwohl hier muss ich ja sogar selbst manchmal schmunzeln, weil er ist schon ein wenig eitel und wenn es um seine Haare geht sehr eigen und es ist manchmal echt witzig wie er darüber redet, wie es sein wird wenn ihm die Haare ausgefallen sind.
Mit der Schule werden wir mal schauen, dass ist zurzeit auch nicht so wichtig. Er ist in der 10. Klasse, die hat er jetzt geschafft und mal schauen, ob er die Elf nach den Ferien anfangen möchte oder ob er die Sache ruhiger angehen möchte. Das werden wir dann alles schauen.

Kerstin, mir tut es sehr leid, dass diese schwere Krankheit gleich deine beiden Jungs getroffen hat. Es muss sehr schwer sein, wenn man dies mit einem Sohn beendet hat und einfach nur froh ist alles hinter sich zu haben, dass es dann auch noch den anderen trifft.
Wie geht es ihm heute? Ich hoffe doch, dass auch er alles überstanden hat.

Petra, natürlich wird man im Studium und auch hinterher praktisch gut auf diese psychologische Aufgabe vorbereitet. Ich arbeite auf der allgemeinen Kinderstation und gerade hier ist es besonderes wichtig. Denn bei der Einlieferung kommen die Kinder immer zuerst auf diese Station und dort wird dann untersucht, was dem Kind fehlt. Wenn man dies festgestellt hat, überweist man die Kinder gegebenenfalls auf eine andere Station und hat dementsprechend die Aufgabe es den Eltern mitzuteilen. Ich hatte schon oft Kinder und Eltern, denn ich eine schwere Nachricht überbringen musste, weil es sich um ernste Angelegenheiten handelt und das Mitgefühl ist enorm und natürlich hat man da auch ab und zu die Gedanken, was wäre, wenn es deine eigenen Kinder sind.
Doch wenn dann diese Nachricht kommt, dass es deine eigenen Kinder betrifft, dann ist dies noch einmal etwas ganz anderes. Dann vergisst man alles, wie man in solchen Situationen sonst umgegangen ist, der Boden wird einem einfach nur noch unter den Füßen weggerissen.
Auf der einen Seite ist es natürlich gut und ich bin auch froh alles immer zu wissen und zu verstehen, aber manchmal denke ich auch, ich möchte das alles gar nicht hören. Es zerreißt mein Herz zu wissen, was meinem Jungen bevorsteht.
Wie man mit Geschwisterkindern umgeht, ist eine umstrittene Sache, besonders wenn die Kinder noch im Kindergarten oder Grundschulalter sind. Viele sind der Meinung, dass sie die Kleinen nicht belasten wollen und sagen einfach fast gar nichts dazu. Andere erklären es in den Kindern, in einem altersgemäßen Sachverhalt, was meiner Meinung die beste Methode ist. Andere wiederum sagen es einfach "knallhart".
Nur wenn es darum geht, es dem eigenen Kind zu sagen, ist es wieder eine andere Geschichte. Man versucht es, man sitzt da und denkt jetzt sagst du es ihm, aber dann denkt man auch wieder, verschone ihn noch eine Weile davon.

Annika, ja ich habe die traurige Geschichte von deinem Sohn vorhin ein wenig verfolgt. Es tut mir sehr leid und auch für euch, alles alles Gute und viel Kraft.

Liebe Grüße
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