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Alt 04.07.2002, 12:27
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Bettina,
macht nichts, lass hier raus, was Dich beschäftigt!

Das ist ja das Fiese an der ganzen Sache: Einerseits ist der Arzt nämlich voll ehrlich (er will ja die Angehörigen darauf vorbereiten und ihnen keine falschen Hoffnungen machen), und er SELBER sieht als Arzt keine weitere Heilmöglichkeit mehr und gibt somit zu, dass er (dem Körper des Kranken) nicht mehr helfen KANN. - Aber andererseits unterschätzt auch ER den MENSCHEN im Patienten selber. Und er wagt es nicht, dies dem Patienten selber zu sagen, also ist er gewissermassen irgendwie feige. (Denn würde Dein Vater im Wissen WEGEN seiner Prognose ganz aufgeben und deswegen sterben, hätte der Arzt ja vielleicht ein schlechtes Gewissen, hm?)

Gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass sowas KEIN Arzt wirklich gerne den Angehörigen mitteilt. Vielleicht gibt es da ja auch sogar sowas wie eine "ärztliche Pflicht der Mitteilung"? Gesetzlich?
Oder es ist eine rein menschliche Handlung der Ärzte?

Liebe Bettina, ich wünsche mir sehr, dass es Deinem Vater bald wieder besser geht. Vielleicht hat der Arzt in seiner eigenen Hilflosigkeit ja auch nur sagen wollen, dass auch ER nicht will, dass Dein Vater noch mehr leiden muss? Und es somit irgendwie noch gut gemeint?
Ich drücke Dich jedenfalls ganz fest.
Liebe Grüsse
vom Känguruh
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