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Alt 06.11.2017, 15:32
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Trinity81 Trinity81 ist offline
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Registriert seit: 16.12.2016
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Standard AW: Arbeiten gehen

Hallo,

ich denke auch, dass jeder auf die Chemo anders reagiert.

Ich habe viermal EC und 12 x pacli wöchentlich bekommen. Insgesamt habe ich alle Chemos recht gut überstanden, ich hatte keine Übelkeit oder so.

Aber wie RESI HST es beschreibts, so ähnlich war es auch bei mir.
Die EC habe ich nicht so gut vertragen, ich habe Kortison bekommen und die ersten Tage ging es mir immer noch recht gut. Bei mir kam dann immer nach genau 5 Tagen das Loch...ich fühlte mich benommen und stand wie neben mir. Alles in Zeitlupe, mir kam es sogar so vor, als würde mein Herz gaaanz laaangsam schlagen...krasses Gefühl, muss ich sagen.
Damit einher ging es mir dann auch ab dem Tag psychisch nicht gut, ich wollte meine Ruhe, nichts hören, nichts sehen usw. Auf der Couch liegen und dösen war das beste. Selbst Fernsehen ging mir auf die Nerven.
Das alles kam wie angeflogen, quasi von einer minute auf die andere und genauso schnell war ich dann nach 3/4 Tagen wieder aus dem Loch raus.
Aber während ich da drin steckte, dachte ich manchmal, hoffentlich komme ich da wieder raus. Konnte mich selbst nicht leiden...

Bei der wöchentlichen Chemo (Pacli) war ich nur an dem Tag der Chemo müde und dann war es gut. Was mir generell während der Chemozeit zu schaffen machte, war die Kondition. An den schlechten Tagen war ich schon total fix und alle, wenn ich in unserem Haus die Treppe hoch gelaufen bin in die 1. Etage

Und bei der wöchentlichen Chemo hat dann irgendwann auch das Kortison zu Wassereinlagerungen geführt, bei mir nicht in den Beinen, sondern eher in den Händen.

Arbeiten gehen hatte ich Anfangs auch noch vor, allerdings hat mein Vater dann etwas zu mir gesagt, was mir zu denken gegeben hat. Er meinte, es wäre vielleicht besser, wenn ich mich ganz auf mich konzentriere und um mich kümmere. Und wenn es mir gut geht, einfach Dinge mache die mir gut tun und die ich gerne mache. Das habe ich mir zu Herzen genommen.

Ich gehe super gerne arbeiten und habe die Arbeit und die Kollegen auch teilweise vermisst. Aber ich dachte mir dann, dass ich noch lange genug arbeiten kann und diese Auszeit für mich jetzt besser ist. Vor allem da in meinem Job mit Terminen gearbeitet wird und daher auch ein gewisser Termindruck besteht und es für die Kollegen besser zu planen ist, dass jemand die ganze Zeit nicht da ist, als wenn ich 2-3 Tage da bin und dann wieder weg...

Letztendlich gebe ich dir den Tipp, einfach die 1. Chemo abzuwarten und dann zu entscheiden. Aber ich würde mich an deiner Stelle nicht unter Druck setzen mit dem Arbeiten. Dein Arbeitspensum und die Stunden klingen wirklich stramm.

Ich drück dir die Daumen für die 1. Chemo, dass alles gut geht und die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten

Geändert von Trinity81 (06.11.2017 um 16:06 Uhr)
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