Thema: "egal"
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Alt 28.11.2005, 17:54
nordisch nordisch ist offline
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Standard AW: "egal"

Danke erstmal für eure antworten, es tut gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist und das dies wenigstens auch einige andere kennen..

Das andere Problem ist ja das ich gar nicht weiß mit wem ich über Papa reden könnte. Mit meinen Brüdern/Mama will ich nich reden, ich will die nicht daran erinnern, bzw sie denken ja auch an Papa aber ich will sie nicht zusätzlich belasten.
Auch als Papa Krebs hatte.. Ich hab eigentlich nie mit jemandem darüber geredet, ich wollte nie andere mit meinen Problemen beachten, ich habe nur meinem besten Freund des öfteren e-mails geschrieben, reden konnt ich erst recht nicht drüber.. Aber auch zu dem hab ich nur noch sehr wenig Kontakt.

Ich hab zwar Freunde und es hieß auch "du kannst mit mir reden" aber wenn ich anfange von Papa zu reden, nicht mal darüber wie es mir nun geht, sondern einfach nur "Papa hat..." dann lenken die meisten gleich vom Thema ab. Nicht absichtlich aber dann kommt nur "mmh ja.." .

Ich weiß einfach nich mit wem ich reden könnte, da die meisten ja einfach nichts damit zutun haben wollen. Und ich mein die haben ja auch alle "Probleme" und dann komm ich mit meinen an und...

Das mit dem shoppen kenn ich nur zu gut.. Wenn ich durch Computerabteilungen gehe, könnte ich anfangen zu heulen, nie wieder werd ich da mit Papa stehen, nie wieder wird er mir dabei helfen können, wenn ich Probleme mit meinem PC hab. Er war mein bester "Lehrer". Wenn ich da dann die Väter mit ihren Kindern seh.. Das tut einfach weh...

Es ist auch gar nicht so, das ich nichts tue und an nichts freude hab. Aber ich einfach zum Teil merke, wie jemand mit mir redet und ich gar nicht zu höre, ich mit meinen Gedanken ganz wo anders bin.
Ich wieder total still werde, wie beim erstenmal als Papa Krebs hatte.. Ich red einfach nicht, nur mit ganz wenigen.. und eigentlich war das gerade weg.. bevor Papa wieder Krebs bekam..
Ich "hasse" diese Art ja selbst an mir, dieses Verschloße, diese Egalhaltung, aber ich krieg sie nich weg.

Es fällt mir ja sogar selbst auf, ich merke wie ich bei einem Gespräch nicht dabei bin und kann es nicht ändern, ich merke was ich für eine antihaltung hab. Und Dinge die Probleme machen könnten, den geh ich aus dem Weg.

Aber das schlimmste ist für mich einfach, das ich gar nichts mehr für meine Freundschaften tue, das ich dabei zu gucke wie sie irgendwie "abschwächen" und das es mir egal ist.
Obwohl mir keiner meiner Freunde egal ist. Es ist eigentlich ein Widerspruch, wenn man das hier liest. Aber es geht nicht. Ich vermisse meine Freunde, geh aber nie einen schritt auf sie zu, ich weiß das auch was von mir kommen muss, aber ich krieg es nicht hin, ich weiß nicht warum. Ich will auch nicht das mich nun alle anders behandeln oder so.. Eigentlich weiß ich gar nicht was ich will.

Wenn ich dann Nachts nach hause gehe.. Denk ich immer an Papa.. Immer nur wie schrecklich es für ihn gewesen sein muss, wie schrecklich es gewesen sein muss, von seinem eigenen Vater nicht erkannt zu werden, aber es gibt keinen mit dem ich darüber reden kann..

Ich muss es wieder schaffen, das man sich auf mich verlassen kann und ich muss es wieder schaffen das meine Freunde nicht immer auf mich zu kommen müssen und vorallem muss ich es schaffen für meine besten freunde zu kämpfen, denn ich wenn ich die noch verliere, weiß ich wirklich nicht wie das endet... Papa hätte sicher nicht gewollt das ich nun alles aufs Spiel setze, nur weil ich nicht kann!

So kann und darf es nicht weitergehen... Ich muss irgendwie wieder lust am leben gewinnen und es nicht nur als ein "egal" betrachten!
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