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Alt 27.06.2010, 05:43
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Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
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Standard AW: Ein Bitte, und zum Nachdenken

Hallo zusammen,

ich bin überwältigt, betroffen, wie viele von euch Verdacht hegen/hegten, aber sich nie getrauten dies auch auszusprechen oder den Betreibern/Moderatoren zu melden. Unglaublich, wie viele von euch diese schmerzhafte Erfahrung hier schon machen mußten. Deshalb auch eine öffentliche Antwort, denn sie paßt auf so viele die daraufhin geschrieben haben.

Der Tenor in vielen der PN’s ist, dass sich die „Geprellten“ schämen nicht erkannt zu haben, jemanden auf den Leim gegangen zu sein. Dafür braucht sich keiner schämen, denn woher ohne sich im realen Leben gegenüber zu stehen, kann man erkennen, ob man geleimt wurde? Im Ausnahmezustand der Betroffenheit ist die Empathie eine sprudelnde Quelle, man fühlt sich unter seinesgleichen, wird verstanden, gibt gerne noch etwas von der über gebliebenen Kraft weiter.

Keiner von euch kennt sich in jeder Krebserkrankung und deren vielfältigen Verlauf aus. Ihr hattet alle nur ein großes Herz, glaubtet niemals, dass ihr so angeschmiert werden könntet. Ihr wolltet nur beistehen, denjenigen wissen lassen, er/sie ist nicht allein.

Wie einige von euch auch schreiben, es ist sehr sehr schwer zu erkennen, vor allem zu beweisen, wenn man geleimt wird. Mit der Zeit verliert oft jemand, der euer Mitgefühl ausnutzt, den Überblick über sein/ihr Geschriebenes.
Dieser User geht immer wieder zurück und editiert die alten Beiträge, damit z.B. die Diagnose angeglichen wird, da sie zu Beginn ganz anders war. Daten von OP's werden "bereinigt", der Verlauf z.B. wird zeitlich wieder passend gemacht wird usw.


Leider ist so etwas im großen weiten Netz, einer irrealen Welt, möglich. Ihr lest nur was jemand schreibt, fühlt mit, wollt dasein, seht nicht den Menschen hinter dem Bildschirm, der sich mit euch seinen eigenen Spaß erlaubt.

Diese User stellen die eigenen Bedürfnisse ohne jeglichen Skrupel ob eurer Gefühle, eurer Verwundbarkeit, euerer Trauer, eures Schmerzes an erster Stelle. Hauptsache dessen Defizite werden genährt, egal auf wessen Kosten.

Sie verschwinden mit der Ausrede, dass es ihnen wieder schlechter geht, oder sonst etwas geschehen ist. Um dann vielleicht wieder zu kommen, wenn die Wogen sich geglättet haben.... oder gemerkt haben, dass ihr Spiel mit euch hier beendet ist. Ich könnte gut spontan an die 80-90 Fälle aus dem Ärmel ziehen, die sich nur in den Jahren ereigneten, seit ich im Forum unterwegs bin.


Bitte seid einfach sensibler, denkt nach, ob das alles was euch vorgesetzt wird, auch so stimmig ist. Wurdet ihr verschaukelt, legt es ab im Karton der Erfahrungen, auch wenn es weh tut, ihr euch an den Kopf greift. Mit der Krebserkrankung umzugehen ist nun einmal keine kleine Erkältung, man investiert die gesamte Gefühlswelt.


Greift auch nicht gleich diejenigen an, welche einfach nur nähers und evtl. gezielt nachfragen. Sie hegen vielleicht einen Verdacht, besonders wenn sie über die PN nie eine Antwort auf ihre Nachfrage erhalten, oder nur beleidigend abgespeist werden.
So viele erzählen so viel aus ihrem Leben hier, das Forum ist offen und ohne registriert zu sein kann von Jedem
alles gelesen werden, der nur das Stichwort Krebs in eine Suchmaschine gibt.

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Jutta
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